Sag das doch deinen Freunden!
Der finnischen Staatsbürgerin Marina Cecilia Kettunen kommt eine zweifelhafte Ehre zu: Das Konterfei der 29-Jährigen prangt auf der Website mit den meistgesuchten Verbrechern Europas.
Europas Polizeibehörde Europol hat am Freitag über das Aufschalten der Steckbriefe auf www.eumostwanted.eu informiert. Die 28 EU-Staaten wollen mit vereinten Kräften nach den gefährlichen Flüchtigen suchen und dadurch die Sicherheit in Europa erhöhen.
Wobei an dieser Stelle festzuhalten ist, dass es sich um mutmassliche Täter handelt, die für die zur Last gelegten schweren Verbrechen (noch) nicht rechtskräftig verurteilt worden sind. Die Palette der Straftaten reicht von Tötungsdelikten über Vergewaltigung und Raub bis zu Kinderpornografie.
Auf der Website sind 45 Personen zu sehen. Angeführt wird die Liste von Ahmed Numan Isaac Rahma, ein 38-Jähriger, der wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Körperverletzung zur Verhaftung ausgeschrieben ist. Gleich daneben taucht das Gesicht von Abdeslam Salah auf, der 26-Jährige wird in Zusammenhang mit den Pariser Terroranschlägen gesucht – er soll die blutigen Attacken geplant haben.
Die einzige Frau fällt auch bezüglich der vorgeworfenen Verbrechen aus dem Rahmen. Marina Cecilia Kettunen wird wegen Betrugsdelikten gesucht, «einschliesslich Betrug zum Nachteil der finanziellen Interessen» der EU.
Das öffentliche Interesse an der Website, die es in 17 Sprachen gibt, scheint ziemlich gross: Kurz nach dem Versenden der Medienmitteilung durch Europol waren die Steckbriefe vorübergehend nicht abrufbar. Der Server dürfte durch viele Aufrufe überlastet worden sein.
Verantwortlich für die Inhalte der Website ist ein auf die Verbrecherjagd spezialisiertes Team von Polizisten, das European Network of Fugitive Active Search Teams (ENFAST). Die Steckbriefe werden von nationalen ENFAST-Teams aufgeschaltet und aktualisiert.
Folgende europäische Staaten beteiligen sich an der Website «Europe’s Most Wanted Fugitives»:
(dsc)
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