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Harter Brexit kostet Firmen 76 Milliarden Franken – jährlich

Harter Brexit kostet Firmen 76 Milliarden Franken – jährlich

12.03.2018, 07:1012.03.2018, 07:24
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Ein Brexit ohne neues Abkommen zwischen der EU und Grossbritannien kommt Unternehmen teuer zu stehen: Einer Studie zufolge müssten Firmen jährlich mit zusätzlichen Kosten von 76 Milliarden Franken rechnen.

«Diese gestiegenen Kosten und die Unsicherheit drohen die Profitabilität zu verringern und sie stellen für einige Unternehmen existenzielle Bedrohungen dar», heisst es in dem am Montag veröffentlichten Bericht der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman und der Kanzlei Clifford Chance.

FILE - In this Friday, Dec. 8, 2017 file photo, the British and EU flags flap in the wind outside EU headquarters in Brussels. European Council President Donald Tusk unveiled on Wednesday, March 7, 20 ...
Wie weiter im Verhältnis Grossbritannien und EU?Bild: AP/AP

Demnach müssen nach Grossbritanniens Austritt Firmen in den verbliebenen 27 EU-Mitgliedstaaten pro Jahr etwa 41 Milliarden Franken wegen Zöllen und anderen Handelsbarrieren zahlen. Auf die britischen Exporteure, die in die EU liefern, kämen Extra-Belastungen in Höhe von 35 Milliarden Franken zu.

Sollten die EU und Grossbritannien sich nicht auf ein neues Abkommen über ihre Wirtschaftsbeziehungen einigen, würde der Handel künftig gemäss den Vorschriften der Welthandelsorganisation WTO geregelt. Am härtesten treffen würde es dem Bericht nach auf britischer Seite Finanzdienstleister, gefolgt von vier weiteren Branchen. In der EU wären unter anderem die Automobilbranche, die Landwirtschaft und die Chemieindustrie besonders betroffen.

Die Briten schulden der EU Milliarden

Video: srf

Sollte es jedoch nach dem Brexit eine Art Zollunion geben, würde dies die Kosten für beide Seiten in etwa halbieren, so die Studie. Eine Zollunion lehnt die britische Premierministerin Theresa May jedoch ab, weil sie sich nicht dabei einschränken lassen möchte, eigene Handelsabkommen mit Staaten wie China oder Indien abzuschliessen. (sda/reu)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
12.03.2018 08:43registriert Februar 2014
Genau das gleiche Szenariound und sicher ein ähnlich hoher Preis droht auch der Schweiz, sollten wir so blöd sein, Blochers trojanischer Begrenzungsinitiative zuzustimmen und so die bilateralen Verträge zu kippen, nur um angeblich selber über die Zuwanderung bestimmen zu können.
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Mandelmus
12.03.2018 07:56registriert März 2014
Ich möchte ja nichts verschreien, aber mit so unendlich dumme Entscheidungen wie dem Brexit erklärt man irgendwann einmal im Geschichtsunterricht, wie Krisen ausgelöst werden und kollektiver Wohlstand zum Fenster rausgeschmissen wird
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Scaros_2
12.03.2018 07:26registriert Juni 2015
Wenn wundert es schon? Übrigens hat auch schon mit der Firma Roche eine Schweizer Firma beschlossen eine ihrer Tochterfirmen umzuziehen. Man wartet nicht ab was die Politik macht sondern sucht sich aktiv als Unternehmen bessere Standorte weil man im wissen darüber ist, egal was die Briten versuchen es schlecht wird. So oder so.
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