Die Passkontrollen von Reisenden nach Schweden zur Begrenzung der Flüchtlingszahlen sind ohne grössere Wartezeiten angelaufen. Seit Montag um Mitternacht werden in Bussen, Zügen und Fähren von Dänemark und Deutschland nach Schweden die Ausweise kontrolliert.
Die Regierung in Stockholm hofft, auf diese Weise die Zahl der einreisenden Flüchtlinge zu verringern. Auf dem Flughafenbahnhof Kastrup, der letzten Station vor der Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet, wurden mehr als 30 Schleusen errichtet.
Die Kontrolle der Zugreisenden verlaufe still und ruhig, sagte der Pressesprecher der Bahngesellschaft DSB, Tony Bispeskov, der dänischen Agentur Ritzau. «Wir kontrollieren die Identität der Leute und haben bisher weder lange Schlangen noch andere Herausforderungen erlebt.» Wie viele Personen die Stationen passieren, werde nicht gezählt.
In der Regel reisen 32'000 Menschen jeden Tag mit dem Zug über den Öresund. Am Montag schien das Passagieraufkommen aber weitaus geringer. Die Bahngesellschaft schätzte, dass viele angesichts der Kontrollen mit dem Auto nach Schweden gefahren sind. Der Autoverkehr über die Öresundbrücke wird nicht kontrolliert.
Hinzu kommt, dass die meisten der 8000 bis 9000 Pendler in Schweden wohnen und in Dänemark arbeiten. Erst wenn die am Nachmittag ihre Heimreise antreten, könnte es auf dem Bahnsteig in Kastrup voll werden.
Das schwedische Fernsehen berichtete, dass bis zum Vormittag acht Personen gestoppt wurden, weil sie nicht über die erforderlichen Papiere verfügten. Sie seien zum Hauptbahnhof in Kopenhagen zurückgebracht worden.
Aufgrund der Kontrollen von Schweden hat sich Dänemark dazu entschieden, an der deutschen Grenze ebenfalls Personenkontrollen durchzuführen. Dazu sehe sich das Land gezwungen, nachdem die schwedische Regierung am Montag Kontrollen vor der Einreise nach Schweden aus Dänemark gestartet hatte, teilte der dänische Ministerpräsident Lars Loekke Rasmussen bei einer Medienkonferenz in Kopenhagen mit. (sda/dpa/cma)