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EU-Kommission beschliesst Massnahmen gegen Polen wegen Justizreform

EU-Kommission beschliesst Massnahmen gegen Polen wegen Justizreform

26.07.2017, 13:0826.07.2017, 15:15
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Die EU-Kommission hat am Mittwoch Massnahmen gegen die umstrittene polnische Justizreform beschlossen. Vizepräsident Frans Timmermans kündigte in Brüssel ein Vertragsverletzungsverfahren wegen des am Dienstag unterzeichneten Gesetzes an.

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Frans Timmermans: Vizepräsident der EU-Kommission.Bild: EPA/EPA

Die Kommission werde einen formalen Bescheid dazu versenden, sobald der Gesetzestext über die ordentliche Gerichtsbarkeit veröffentlicht sei. Brüssel könne ausserdem jederzeit ein Verfahren nach Artikel 7 des EU-Vertrages einleiten, sollte die Regierung Richter am obersten Gericht des Landes entlassen.

Die in Polen regierenden PiS-Partei hatte in den vergangenen Wochen mehrere Gesetze verabschiedet, die der Regierung praktisch freie Hand bei der Besetzung der Richterposten in Polen lassen würden. Staatspräsident Andrzej Duda legte am Montag sein Veto gegen die Gesetze zur Reform des Obersten Gerichts und des Landesrichterrats (KRS) ein. Doch er unterschrieb am Dienstag ein Gesetz zur Reform der allgemeinen Gerichte.

Der Artikel 7 des EU-Vertrages sieht als schwerste Sanktion die Aussetzung des Stimmrechts eines Mitgliedslandes vor. Schon seit Anfang 2016 führt die EU wegen einer Reform des Verfassungsgerichts ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen. Nun ergeht eine zusätzliche Empfehlung an Polen. Die EU-Kommission erwartet innerhalb eines Monats Antwort auf ihre Vorbehalte. (sda/dpa)

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