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Höchste Taifun-Alarmstufe: «Meranti» fegt über Südchinas Küste

Clouds hover above the city as Typhoon Meranti approaches southeastern China, in Xiamen, Fujian province, China, September 14, 2016. Picture taken September 14, 2016. REUTERS/Stringer ATTENTION EDITOR ...
«Meranti» erreicht Xiamen in Südchina. Bild: CHINA STRINGER NETWORK/REUTERS

Höchste Taifun-Alarmstufe: «Meranti» fegt über Südchinas Küste

15.09.2016, 05:5215.09.2016, 08:28
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Mit schweren Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern ist Taifun «Meranti» am Donnerstag über die südchinesische Küste gefegt. Die Behörden liessen die höchste Alarmstufe «Rot» ausrufen.

«Meranti» ist der schlimmste Wirbelsturm in der Provinz Fujian seit Beginn der örtlichen Wetteraufzeichnungen vor 67 Jahren, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Besonders betroffen waren die Küstenprovinzen Fujian, Guangdong und Zhejiang.

Taifun «Meranti» fegt über Taiwan und Südchina

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Taifun «Meranti» fegt über Taiwan und Südchina
Mit heftigen Windböen und Regenfällen hat der Taifun «Meranti» den Süden Taiwans heimgesucht. Die Schiffe im Hafen von Kaohsiung wurden am 15. September 2016 durcheinander gewirbelt.
quelle: epa/epa / ritchie b. tongo
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In der Hafenstadt Xiamen richtete der Wirbelsturm «schwere Schäden» am Elektrizitätsnetz an, so dass es zu einem «massiven Stromausfall» kam, wie die Staatsagentur berichtete. In den Strassen lagen am Morgen abgebrochene Äste, umgeworfene Werbewände und zersplittertes Glas.

«Es ist schlimm», zitierte Xinhua den Auslieferungsfahrer Hu Rong. «Viele Bäume am Strassenrand sind umgestürzt. Überschwemmungen blockieren die Strassen.» Auch war die Wasserversorgung in einigen Gegenden zeitweise unterbrochen.

Heftige Sturmböen drückten Fenster von Hochhäusern ein. «Der Wind und Regen wurden gegen drei Uhr früh extrem laut», sagte Su Binglin, ein Nachtschicht-Mitarbeiter in einem Geschäft, laut Xinhua. «Das Knacken der Fenster und Äste von Bäumen war auch furchterregend.»

Auch sei der Strom im Laden mehrmals unterbrochen worden. Mit einer Metallplatte habe er die Eingangstür gesichert. Mit Kisten voller Mineralwasserflaschen habe er die Platte gestützt.

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Schulen geschlossen

In Küstenstädten wie Xiamen, Fuzhou, Zhangzhou, Quanzhou und Putian waren Schulen und Kindergärten schon seit Mittwoch geschlossen, wie Xinhua berichtete. Die Behörden forderten die Menschen auf, vorsichtshalber nicht vor die Tür zu gehen.

Schiffe wurden in die Häfen zurückgerufen, weil Wellen bis zu zwölf Meter Höhe vor der Küste Taiwans beobachtet worden waren. Der Schiffsverkehr auf acht Verbindungen nach Taiwan wurde eingestellt. Mindestens 175 Flüge wurden in der Provinz Fujian gestrichen.

In der Südprovinz Guangdong wurden Zugverbindungen gestoppt. Mehr als 4000 Arbeiter wurden losgeschickt, um Schienentrassen auf Schäden zu untersuchen, wie die Bahngesellschaft mitteilte. In der Provinz Jiangsu weiter nördlich wurden bis Samstag 144 Züge in die süd- und ostchinesischen Metropolen gestrichen.

«Super-Taifun»

«Meranti» war wegen seiner hohen Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometern anfangs sogar ein «Super-Taifun», wurde aber zu einem Taifun heruntergestuft. Er hat allerdings immer noch eine Stärke, die katastrophale Auswirkungen befürchten lässt.

«Meranti» ist stärker als der letzte Taifun «Nepartak», bei dem im Juli in Südchina 105 Menschen ums Leben kamen oder vermisst wurden – mehr als bei anderen Wirbelstürmen in den vergangenen fünf Jahren.

Zuvor hatte der Wirbelsturm in Süden Taiwans gewütet und das Leben von Millionen Menschen praktisch lahmgelegt. Hunderttausende Haushalte waren in der Inselrepublik ohne Strom oder Wasser. Das Atomkraftwerk in Hengchun wurde aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. (sda/dpa)

Der Süden Chinas wird oft von Taifunen heimgesucht. Hier wütete «Dujuan»:

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Taifun «Dujuan» wütet in China
Hunderttausende Evakuierte: Der Taifun «Dujuan» hat am 29. September 2015 in China die Menschen in Atem gehalten.
quelle: getty images asiapac / chinafotopress
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