Jetzt packt Salma Hayek aus. In einem emotionalen Essay für die New York Times schildert die 51-Jährige unter dem Titel «Harvey Weinstein ist auch mein Monster», wie sie vom einstigen Star-Produzenten misshandelt wurde.
Zu Beginn ihrer Karriere habe sie eine freundschaftliche Beziehung zu Weinstein aufgebaut. Er sei ein sehr intelligenter, loyaler Typ und ein Familienmensch gewesen.
Dann aber fingen die Belästigungen an. Weinstein habe sie in Hotels dazu aufgefordert, mit ihm zu duschen oder sie gefragt, ob er sie unter der Dusche beobachten könne. Ihm eine Massage geben könne. Oder einen Blowjob.
Immer habe Hayek das abgelehnt. Er habe sie insgesamt zu duzenden sexuellen Handlungen zwingen wollen. Eine Absage konnte er nicht akzeptieren. Bloss ihre Freundschaft zu Quentin Tarantino und George Clooney habe sie davor verschont, von Weinstein vergewaltigt zu werden.
Immer wieder habe er ihr geschmeichelt, um sie gefügig zu machen. Doch er setzte sie auch massiv unter Druck. «Ich werde dich töten. Denke nicht, dass ich das nicht kann», habe er ihr gesagt.
Sie habe darüber jahrelang geschwiegen, schreibt Hayek. Erst jetzt, nachdem zahlreiche andere Frauen – darunter berühmte Hollywood-Schauspielerinnen wie Ashley Judd – Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung vorwerfen, habe sie den Mut bekommen, auch ihre Erlebnisse öffentlich zu machen.
Welche Macht Weinstein über sie hatte, beschreibt Hayek eindringlich. «Ich wollte, dass er mich als Künstlerin sieht». Es sei wie ein Stockholm-Syndrom gewesen. In dem Oscar-prämierten Film «Frida» zwang er sie demnach zu einer Nacktszene. Sonst hätte er den Film nicht fertiggedreht. Darauf erlitt Hayek einen Nervenzusammenbruch.
«In seinen Augen war ich keine Künstlerin. Ich war keine Person. Ich war ein Gegenstand: kein niemand, sondern einfach nur ein Körper.»
Weinstein hat in einer Stellungnahme die Anschuldigungen bestritten, wonach er Schauspielerin Salma Hayek immer wieder sexuell belästigt, erniedrigt und sogar mit dem Tod bedroht haben soll. Alle von Hayek vorgebrachten sexuellen Anschuldigungen seien falsch. «Andere Zeugen der Ereignisse stellen die Vorgänge anders dar», sagte ein Sprecher von Weinstein.
(sda/amü)