Die Schauspielerin Julie Gayet ist erstmals bei einem offiziellen Termin aufgetreten, an dem auch Frankreichs Staatspräsident François Hollande teilgenommen hat. Anlass war der 75. Jahrestag der legendären Londoner Radioansprache von General Charles de Gaulle, in der er die Franzosen zum Widerstand gegen die deutschen Besatzer aufgerufen hatte.
Die 43-jährige Gayet erschien bei der Zeremonie im Pariser Vorort Mont Valérien nicht an der Seite von Hollande. Sie begleitete ihre Eltern und ihren 92-jährigen Grossvater Alain Gayet, einen Helden der Résistance. Während der Feier, an der Hollande eine Rede hielt, blieb sie diskret im Hintergrund.
Dennoch sorgte ihr Erscheinen für Aufsehen. In den französischen Medien wurde spekuliert, der Auftritt vom Donnerstag sei ein erster Schritt, um das Volk auf Gayets Rolle als First Lady an der Seite Hollandes vorzubereiten. Die rechtsbürgerliche Zeitung «Le Figaro» sprach von «Opération Julie Gayet» und erinnerte an Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy, der seine Beziehung zu Carla Bruni auf ähnliche Weise publik gemacht hatte.
Die Affäre zwischen dem Präsidenten und der Schauspielerin hatte das Klatschmagazin «Closer» Anfang 2014 enthüllt. Es veröffentlichte Fotos, die den mit einem Motorradhelm «getarnten» Hollande zeigten, wie er Gayet in ihrer Pariser Wohnung besuchte. Darauf kam es zum Bruch mit seiner damaligen Lebensgefährtin Valérie Trierweiler. Seither gilt der Präsident als Single, Fragen von Journalisten nach seinem Privatleben wies er als «privat» zurück.
Es gibt jedoch Indizien, wonach die Beziehung keineswegs beendet ist. «Voici», ein anderes People-Magazin, publizierte in den letzten Monaten Paparazzi-Aufnahmen, die François Hollande und Julie Gayet in trauter Zweisamkeit zeigten, einmal im Elysée-Palast, ein anderes Mal in den Gärten von La Lanterne, der Zweitresidenz des Staatspräsidenten in Versailles.
Der 60-jährige François Hollande war viele Jahre mit der heutigen Umweltministerin Segolène Royal liiert, mit ihr hat er vier gemeinsame Kinder. Danach war er mit der Journalistin Valérie Trierweiler zusammen. Nach der Trennung veröffentlichte sie ein Enthüllungsbuch, in dem sie den Staatschef als kaltherzigen Egoisten und Cüpli-Sozialisten beschrieb, dem die Armen egal seien. (pbl)