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Frankreich

Catherine Deneuve entschuldigt sich bei Belästigungs-Opfer

epa06429303 (FILE) - French actress Catherine Deneuve poses during the press conference for 'Sage Femme' (The Midwife) during the 67th annual Berlin Film Festival, in Berlin, Germany, 14 Feb ...
Schauspielerin Catherine Deneuve nimmt die Männer in Schutz. Bild: EPA/EPA

Nach #Metoo-Fauxpas: Catherine Deneuve entschuldigt sich bei Belästigungs-Opfer

15.01.2018, 03:16
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Die französische Schauspielerin Catherine Deneuve hat sich bei den Opfern sexueller Belästigung entschuldigt. Allen Betroffenen, die sich von ihrem Aufruf für die «Freiheit zu belästigen» angegriffen fühlten, biete sie ihre Entschuldigung an, sagte sie.

In einem am Sonntag von der Online-Ausgabe der Zeitung «Libération» veröffentlichten Brief verteidigte die 74-Jährige zugleich ihre Unterzeichnung des Aufrufs, der in dieser Woche einen Sturm der Entrüstung entfacht hatte. In dem offenen Brief von über hundert Frauen werde sexuelle Belästigung in keinster Weise gerechtfertigt, ansonsten hätte sie ihn nicht unterschrieben, erklärte die Schauspielerin. Den Vorwurf, keine Feministin zu sein, wies sie zurück.

In dem umstrittenen Gastbeitrag in der Zeitung «Le Monde» hatten die Frauen einen neuen «Puritanismus» beklagt und die Urheberinnen der #MeToo-Debatte attackiert: Die Veröffentlichung von Männernamen führe dazu, dass viele auf eine Stufe mit Sexualstraftätern gestellt würden. Die «Freiheit zu belästigen» sei aber «unerlässlich für die sexuelle Freiheit».

Denevue nimmt Männer in Schutz

«Vergewaltigung ist ein Verbrechen», heisst es in dem Text. «Aber eine beharrliche oder ungeschickte Anmache ist nicht strafbar.» Heute würden Männer «zur Kündigung gezwungen, deren einziges Vergehen es ist, ein Knie berührt oder einen Kuss erhascht zu haben».

In Frankreich sorgen die Vorwürfe gegen den ehemaligen Film- und Fernsehmogul Harvey Weinstein in den USA für grosse Aufmerksamkeit. Unter dem Hashtag #balancetonporc (Verpfeif' das Schwein) berichteten im Kurzbotschaftendienst Twitter tausende Frauen über Anmache oder Missbrauch - ähnlich wie in den USA unter dem Schlagwort #MeToo (Ich auch). (sda/afp)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Knety
15.01.2018 04:06registriert Mai 2016
Was soll die Entschuldigung? Sie hat doch recht.
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Dogbone
15.01.2018 06:10registriert August 2014
Danke Catherine für Deinen Mut!
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Bruno Wüthrich
15.01.2018 10:17registriert August 2014
Madame Deneuve hatte recht. Es gibt nichts zu entschuldigen.

Vergewaltigungen gehen gar nicht. Grapschereien und dergleichen ebenfalls nicht. Aber bei allem anderen hat niemand die Deutungshoheit. Am allerwenigsten die, die glauben, sie hätten sie. Übrigens: Auch Watson hat sie nicht. Da kann der/die verantwortliche Redaktor/in Fauxpas schreiben, wie er/sie will, - es ändert nichts daran, dass dies lediglich seine/ihre persönliche Meinung ist, mit der gleichen Relevanz, wie jede andere Meinung auch.
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