Der Mann habe vor der Kathedrale Notre Dame drei Polizisten bedroht und mit einem Hammer auf einen von ihnen eingeschlagen, teilte Innenminister Gerard Collomb mit. Die Kollegen des Angegriffenen hätten daraufhin Schüsse abgegeben. Der Attentäter habe gerufen: «Das ist für Syrien» und hat sich als Soldat des Kalifats ausgegeben. Der Angreifer habe neben dem Hammer zudem noch Küchenmesser bei sich geführt.
Un homme à terre devant notre-dame (il y a 1/2h). Entre temps il a été évacué pic.twitter.com/amq6ch0raT
— David Rahul Métreau (@RahulMetreau) 6. Juni 2017
Die Verletzungen des angegriffenen Polizisten seien nicht sehr schlimm. 900 Menschen seien nach dem Vorfall zunächst in der Kathedrale festgehalten worden.
Beim Täter handle es sich um einen aus Algerien stammenden 40-jährigen Doktoranden der Universität Lorraine in Metz in der ostfranzösischen Region Lothringen, verlautete am Dienstag aus Ermittlerkreisen. Demzufolge war der Mann Doktorand der Informationswissenschaften. Er trug Ausweispapiere bei sich, die ihn als Farid I. ausgaben. Geboren wurde er demnach im Januar 1977 in Algerien. Neben dem Hammer habe er auch mehrere Küchenmesser bei sich gehabt. Anschläge würden heute mit «sehr rudimentären Instrumenten» begangen, kommentierte Collomb. Der Nachrichtensender Franceinfo ergänzte, der verletzte Mann sei 40 Jahre alt und sei Doktorand im Fach Journalismus an der Universität von Lothringen in Metz.
Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe laute Schreie gehört. Dann seien zwei Schüsse gefallen. Er habe den verletzten Angreifer auf dem Vorplatz der Kathedrale liegen sehen. «Überall war Blut», sagte der Zeuge. Die Menschen seien in Panik geraten.
Un policier blessé, assaillant neutralisé #NotreDame pic.twitter.com/C4sSKfocue
— Jonathan Moadab (@Jonathan_RTfr) 6. Juni 2017
Auf dem Vorplatz der Kirche halten sich üblicherweise viele Touristen auf. Die Behörde hatte zuvor auf Twitter dazu aufgerufen, den Bereich um die Kirche im Herzen der französischen Hauptstadt zu meiden. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt.
Frankreich wird seit rund zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, knapp 240 Menschen wurden bei Anschlägen ermordet.
Sicherheitskräfte waren in Frankreich mehrfach Ziel von Anschlägen. Mitte April war ein Polizist auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Élysées von einem Gewalttäter erschossen worden.
In Frankreich gilt weiter der Ausnahmezustand, der nach den Anschlägen vom 13. November 2015 verhängt worden war. Der Ausnahmezustand soll nach Plänen der Regierung bis Anfang November 2017 verlängert werden. (aeg/sda/afp/dpa/reu)