Der zurückgetretene libanesische Regierungschef Saad Hariri ist in Paris eingetroffen. Offenbar wird er am Mittwoch zum Unabhängigkeitstag im Libanon zurück erwartet.
Eine Quelle am Flughafen Le Bourget bei Paris bestätigte, dass Hariri gegen 07.00 Uhr gelandet sei. Nach Angaben aus seinem Umfeld und einem Bericht des der Hariri-Familie gehörenden Fernsehsenders Future TV erreichte Hariri am Samstagmorgen aus Saudi-Arabien kommend die französische Hauptstadt. Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.
#UPDATE Lebanon's PM Hariri arrives in France after Saudi 'hostage' rumours.
— AFP news agency (@AFP) November 18, 2017
Hariri is in Paris at the invitation of France's President Macron.https://t.co/udiuqlxK2b pic.twitter.com/OvqC0DV5ge
Das libanesische Fernsehen zeigte einen Fahrzeugkonvoi, der den Pariser Flughafen Le Bourget verliess, wo die Maschine des Regierungschefs gelandet war.
Einige Stunden später besuchte Hariri den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Macron empfing den Regierungschef am Samstag im Pariser Élyséepalast. Später war auch ein Essen mit Hariris Familie geplant.
Hariri wird zum Unabhängigkeitstag am kommenden Mittwoch laut Staatschef Michel Aoun im Libanon zurück erwartet. «Präsident Aoun hat heute morgen einen Telefonanruf von Herrn Hariri erhalten, in dem er ihn informierte, dass er in den Libanon zurückkehren wird, um an den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitsfest teilzunehmen», die am 22. November stattfinden, teilte die Präsidentschaft in Beirut am Samstag beim Kurzmitteilungsdienst Twitter mit.
Hariri hatte vor zwei Wochen völlig überraschend von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt erklärt. Seitdem hatte er die Golfregion nicht verlassen. Es gab Spekulationen, Saudi-Arabien habe seinen Rückzug erzwungen und ihn festgehalten, um im Libanon Spannungen mit der einflussreichen Schiitenmiliz Hisbollah zu erzeugen.
Die aufsehenerregende Rücktrittserklärung Hariris hatte den Libanon in eine politische Krise gestürzt. Seine Rückkehr nach Beirut wird als Voraussetzung für eine Lösung gesehen. Macron hatte betont, dass er Hariri als Regierungschef des Libanon empfangen werde, weil sein Rücktritt dort bislang nicht anerkannt ist. (sda/dpa/afp)