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Frankreichs Staatschef Macron in Umfragen weiter im freien Fall

Frankreichs Staatschef Macron in Umfragen weiter im freien Fall

03.08.2017, 15:5103.08.2017, 16:07
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Machs gut, Beliebtheit: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.Bild: AP/AP

Die Beliebtheitswerte von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sind weiter im freien Fall: Drei Monate nach seinem Wahlsieg sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nur noch 36 Prozent der Franzosen zufrieden mit der Arbeit ihres Präsidenten.

Das sind sieben Prozentpunkte weniger als noch vor einem Monat, wie es in der am Donnerstag vom Nachrichtensender CNews und der Online-Zeitung «Huffington Post» veröffentlichten Umfrage heisst.

Demnach ist inzwischen Macrons Premierminister Edouard Philippe beliebter als der Staatschef. Der konservative Politiker kommt auf 37 Prozent Zustimmung.

Macron hatte zuletzt auch in anderen Umfragen deutlich an Zustimmung eingebüsst. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Ifop ist der sozialliberale Präsident unbeliebter als seine Vorgänger François Hollande und Nicolas Sarkozy im ersten Sommer nach ihrem Wahlsieg.

Als Gründe gelten unter anderem angekündigte Sparmassnahmen in Milliardenhöhe, die geplante Erhöhung einer Sozialsteuer, der Aufschub bei einer Entlastung von der Wohnungssteuer und eine geplante Wohngeldkürzung. Dem Ansehen des Präsidenten schadete auch der Rücktritt von Generalstabschefs Pierre de Villiers im Streit um Sparmassnahmen bei der Armee.

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Ifop-Meinungsforscher Jérôme Fourquet sagte der Nachrichtenagentur AFP, viele Franzosen hätten zunehmend das Gefühl, dass Macron zwar ein «grosser Verführer» und «aussergewöhnlicher Kommunikator» sei, damit aber nur eine harte Sparpolitik verstecke.

«Die unzufriedenen Franzosen haben den Eindruck, dass Emmanuel Macron die bisherige Politik exakt weiterführt.» Dabei wolle der 39-Jährige eine «neue Politik» verkörpern. (sda/afp)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ruedi Frei
03.08.2017 18:11registriert Juli 2015
Was haben denn die Franzosen erwartet, Zauberei? Das ist ein Realpolitiker, der die ausufernden Staatsausgaben (=Riesedefizite & hohe Schulden) in den Griff bekommen muss. Heisst erstmal Gürtel etwas enger schnallen. Dass er damit keinen Beliebtheitscontest gewinnt, dürfte klar sein. Da werden die lieben Nachbarn wohl durch müssen.

Das Gleiche werden irgendwann die Italiener erleben, aber massiver, weil deren Schulden noch extremer sind.
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DerTaran
03.08.2017 19:27registriert Oktober 2015
Dann macht er ja alles richtig. Frankreich braucht eine Rosskur und damit macht man sich eben keine Freunde.
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Dickes Brötchen
03.08.2017 17:31registriert März 2016
Waaaaaaaas? Der macht nicht alles anders? Aber er wirkte doch so sympathisch.. Waaaaaas?
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