Nach Berichten über ein Schweizer Geheimkonto von Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen hat die französische Finanzstaatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Vertuschung von Steuerbetrug eingeleitet. Das Verfahren sei am Montag gestartet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen.
Le Pen sagte AFP, er habe nichts mit einer Treuhandgesellschaft im Ausland zu tun. Die Enthüllungsplattform «Mediapart» hatte im April berichtet, der rechtsextreme Politiker habe auf einem Konto in der Schweiz 2.2 Millionen Euro versteckt.
Es soll sich um eine Treuhandgesellschaft erst bei der Grossbank HSBC und später bei der schweizerischen Privatbank CBH handeln. Als Rechtsvertreter der Treuhandgesellschaft sei Le Pens persönlicher Assistent Gerald Gérin eingesetzt worden, berichtete «Mediapart».
Im April 2013 hatte Le Pen zugegeben, 1981 ein Konto bei der Schweizer Bank UBS gehabt zu haben. Ausserdem ermittelt die Justiz seit Ende 2013 gegen Le Pen wegen eines auffälligen Vermögenszuwachses in Höhe von 1.1 Millionen Euro.
Die Front National hatte seine Mitgliedschaft Anfang Mai suspendiert. Grund waren aber nicht finanzielle Machenschaften, sondern rassistische und antisemitische Aussagen. (sda/afp)