Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius hat angekündigt, anlässlich des 70. Jahrestages des Sieges über Nazi-Deutschland am Samstag zu den offiziellen Feierlichkeiten nach Moskau zu reisen. Bei der Militärparade am Roten Platz werde er hingegen nicht dabei sein.
Dies sagte Fabius am Mittwoch dem französischen Radiosender Europe 1. Russland hatte für die Gedenkfeier am 9. Mai 68 Staats- und Regierungschefs eingeladen, viele westliche Politiker sagten ihre Teilnahme jedoch wegen Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt ab.
«Ich werde nicht bei der Parade sein, aber ich werde einen Kranz niederlegen und anschliessend in den Kreml gehen», sagte Fabius. Frankreichs Präsident François Hollande könne nicht selbst teilnehmen, da er zu dem Zeitpunkt in Kuba sei.
Sein Land wolle aber eine Vertretung auf ministerieller Ebene, fügte Fabius hinzu. «Die Russen haben dutzende Millionen Menschen im Krieg verloren und man kann die Geschichte nicht mehr ändern», ergänzte der Aussenminister.
Mit Blick auf die Ukraine-Krise sagte Fabius, Frankreich spiele eine wichtige Rolle bei der Suche nach einer Lösung. «Wir führen Gespräche mit den Russen, wir werden nicht an einem miteinander reden und am nächsten nicht da sein», fügte der Minister hinzu.
Russischen Angaben zufolge werden «etwa 30» Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter Chinas Präsident Xi Jinping und Kubas Staatschef Raúl Castro. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat seine Teilnahme an der Gedenkfeier angekündigt.
Aus der EU haben bislang Tschechiens Präsident Milos Zeman, Zyperns Präsident Nikos Anastasiades und der slowakische Ministerpräsident Robert Fico ihre Teilnahme an der Feier zugesagt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will erst am 10. Mai nach Moskau reisen und mit Putin einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten niederlegen. (feb/sda/afp)