International
Gerechtigkeit siegt

Australien: Aboriginals spendieren Rassisten Tee

Rassisten kriegen die Rechnung für ihre Hassrede – beglichen von den Betroffenen selbst

12.09.2016, 11:0214.09.2016, 14:38
Mehr «International»

Jared Wall und sein Kollege stammen beide von Australischen Ureinwohnern, den Aborigines, ab. Beim Mittagessen hören sie plötzlich zwei ältere Damen am nächsten Tisch, die eine wenig geschmackvolle Konversation über ihre Ethnie abhielten.

epa04297630 18-month old Nevaeh Dickson plays with an iPad held by her mother Tara Black, in the aboriginal community of Peppimenarti, about 320km south-west of Darwin, Australia, 04 July 2014. Peppim ...
Aborigines aus dem Norden Australiens.Bild: EPA/AAP
«Mit Wörtern wie ‹Assimilation› wurde einfach so um sich geworfen. Ich hätte eine Hasstirade auf die zwei niederprasseln lassen können, aber das hätte nichts genützt. Stattdessen habe ich etwas Nettes getan und den beiden einen Krug Tee spendiert, mit einer kleinen Notiz auf der Quittung.»
Assimilations-Politik
Der australische Staat verfolgte bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Politik, die «vollblütigen» Aborigines aussterben zu lassen und sogenannte Mischlinge in die «weisse Gesellschaft» zu integrieren. Das führte zu einer weitgehenden Zerstörung der indigenen Identität und der forcierten Trennung zahlreicher Kinder von ihren Eltern.
«Geniessen Sie den Tee! Mit besten Empfehlungen von den zwei Aborigines neben Ihnen an Tisch 26.»
«Geniessen Sie den Tee! Mit besten Empfehlungen von den zwei Aborigines neben Ihnen an Tisch 26.»bild: facebook/jared wall

Walls Facebook-Post fand viel Zuspruch und kam innert kürzester Zeit auf 23'000 Likes. Wie die beiden Damen reagiert haben, weiss man nicht. Doch Wall hofft:

«Vielleicht sind die beiden Damen jetzt ein bisschen weiser und denken, bevor sie sprechen.»

Passend dazu: Liebe über die Grenzen der Hautfarbe hinweg – und die abscheulichen Reaktionen darauf

1 / 23
Liebe über die Grenzen der Hautfarbe hinweg – und die abscheulichen Reaktionen darauf
Die Künstlerin Donna Pinckley macht Fotos von Pärchen unterschiedlicher Hautfarbe und veröffentlicht sie zusammen mit Hasskommentaren, die das abgebildete Pärchen erhalten hat, auf ihrer Website. Erschreckend und traurig, aber auch schön zu sehen, dass die Liebe am Ende gewinnt.
bild: Donna Pinckley
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
fischbrot
12.09.2016 11:43registriert Juni 2014
Wow... ich wünschte, ich könnte auch einmal mit so viel Grösse reagieren.. Einfach grossartig!
13411
Melden
Zum Kommentar
4
«Rust»-Waffenmeisterin muss nach tödlichem Schuss am Set ins Gefängnis
Nach dem tödlichen Schuss am Set des Westerns «Rust» ist das erste Urteil gefallen: Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed bekam die Höchststrafe.

Der schockierende Tod einer Kamerafrau bei Dreharbeiten zu dem Western «Rust» mit Hollywood-Star Alec Baldwin hat nun für eine junge Waffenmeisterin schwerwiegende Folgen. Hannah Gutierrez-Reed ist am Montag (Ortszeit) wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden – das war die mögliche Höchststrafe in diesem schlagzeilenträchtigen Fall.

Zur Story