Laut der australischen Sexualexpertin Deanne Carson sollten Eltern ihre Babys um Erlaubnis fragen, bevor sie sie wickeln. Sprich, die Kleinen sollen ihre Zustimmung geben. Die Idee dahinter: Bereits im Umgang mit Babys sei gegenseitiges Einverständnis wichtig.
Eltern sollen ihre Kinder demnach explizit fragen: «Ich werde jetzt deine Windel wechseln, ist das in Ordnung?», erklärte die Sexualexpertin in einem Interview mit dem TV-Sender ABC News. Das Kind werde darauf zwar nicht «Ja Mama, das ist grossartig, ich liebe es, wenn du meine Windeln wechselst», antworten, so Carson. Doch: «Wenn man ihm etwas Raum lässt, Augenkontakt herstellt und auf die Körpersprache achtet, lässt man das Kind wissen lassen, dass seine Antwort eine Rolle spielt». Ziel sei, dass man zuhause eine Kultur des gegenseitigen Einverständnisses aufbaut.
Mit ihrer Forderung zog Carson auf den sozialen Netzwerken Ärger und Spott auf sich. «Wenn ich jedes Mal auf meine Tochter hören würde, wenn sie etwas verneint, würde ich zu nichts kommen», schreibt ein User auf Twitter.
A self proclaimed "expert" wants parents to ask permission before changing their childs diaper. This tells me she has no experience with kids what so ever. If I were to listen everytime my daugher says no we would get nothing done. They dont know what they are doing @DeanneCarson
— PandaTheory 🇳🇴 (@ThePandaTheory) 10. Mai 2018
Eine Twitter-Nutzerin macht ihrem Ärger Luft: «Ich habe in 15 Jahren bei meinen sieben Kindern Tausende Windeln gewechselt.» Und weiter: «Die stärksten Meinungen zur Erziehung kommen immer von Menschen mit der wenigsten Erfahrung.»
I spent 15 years changing thousands of diapers on my seven children, and never once did they say anything but "NO" when I asked them if they needed to be changed.
— Emily Zinos (@emily_zinos) 10. Mai 2018
The strongest opinions on parenting always come from the people with the least experience.https://t.co/LwpzBcOAYJ
Ein weiterer Nutzer gibt sich sarkastisch: «Kannst du mein Baby fragen, ob es geboren werden möchte?»
@DeanneCarson
— Sean Mooney (@Moondogga) 16. Mai 2018
*? pic.twitter.com/Fnf98Oe4zh
Carson selbst wehrte sich auf Facebook und erklärte: «Eines von zwölf Mädchen wird im Schnitt noch vor seinem sechsten Geburtstag sexuell missbraucht. Wir arbeiten mit Kindern, Lehrern und Eltern, um Missbrauch vorzubeugen.» Sie wolle Kindern beibringen, dass sie Rechte haben. (kün)