Hoffnung für die über 25 Millionen Aids-Patienten in Afrika: Als erstes Land auf dem Kontinent erhält Kenia ein Generikum des derzeit fortgeschrittensten Medikaments gegen HIV.
Die billigere Kopie von Dolutegravir werde derzeit kostenlos an 27'000 HIV-Infizierte verteilt, die das in Kenia übliche Medikament nicht vertragen, teilte die Nichtregierungsorganisation Unitaid am Mittwoch mit. Nach und nach soll das Programm landesweit und bis Ende des Jahres auch in Nigeria und Uganda eingeführt werden.
Dolutegravir ist seit einigen Jahren in den Industriestaaten weit verbreitet, unter anderem, weil es verträglicher ist als die meisten anderen Medikamente und die Viren seltener Resistenzen entwickeln. Mit einem Preis von umgerechnet 24 bis 48 Franken für die Monatspackung ist es jedoch für die meisten Menschen in Afrika unerschwinglich. Nach Angaben von Unitaid kostet das Generikum nur 3.80 Franken.
Unitaid, das sich für niedrigere Kosten für Medikamente gegen Aids, Tuberkulose und Malaria einsetzt, kam für die ersten Dosen in Kenia auf. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leben weltweit 37 Millionen Menschen mit dem HI-Virus oder Aids, 70 Prozent von ihnen allein in Afrika. (sda/afp)