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Griechenland

Mit 3 Euro (!) könnte das griechische Drama beendet werden

Mit 3 Euro (!) könnte das griechische Drama beendet werden

30.06.2015, 13:1130.06.2015, 15:00
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Das ist mal ein Rettungsschirm: Griechenland könnte auf einen Schlag wieder zahlungsfähig sein. Und es kostet nur 3 Euro – pro EU-Bürger! Damit wäre die erste Tranche von 1,5 Milliarden Euro, die heute Dienstag fällig ist, beglichen. Das hat sich auch der 29-Jährige Brite Thom Feeney gedacht. Auf der Crowdfunding-Website Indiegogo lancierte der 29-Jährige das Projekt «Greek Bailout Fund». Weil «das Lavieren der europäischen Minister, ob man Griechenland nun helfen soll oder nicht, langweilig ist», ruft er die 503 Millionen Bürger der EU dazu auf, für das geschundene Land am Hellespont zu spenden. 

Ganz auf die Selbstlosigkeit der EU-Bürger vertraut Feeney dann aber doch nicht. Als Gegenleistung gibt's, je nach Höhe der Spende, eine Postkarte mit Regierungschef Alexis Tsipras, einen griechischen Salat, eine Flasche Ouzo oder eine Griechenland-Reise für zwei. Produziert werden soll alles in Griechenland selber, somit werde gleichzeitig die Wirtschaft des Landes angekurbelt.

Wer ganz tief in die Tasche greift und die 1,6 Milliarden Euro Schulden gleich in eigener Person begleicht, dem hätte ursprünglich gar ein Inselchen vor der griechischen Küste zugestanden. Nach Kritik von den Website-Betreibern nahm Feeney dieses Angebot allerdings wieder zurück, wie er erklärte.

Weil das Projekt gemäss Feeney auf reges Interesse in den Medien gestossen ist, hat er auf der Website freundlicherweise auch gleich ein kleines Q&A aufgelistet. Darin beantwortet der Brite zum Beispiel die Frage, wie das Geld denn überhaupt nach Griechenland kommen soll (entweder indem die griechische Regierung das Geld akzeptiert oder «auf andere Art und Weise»). Oder ob er sich vor diesem Projekt jemals mit der griechischen Politik auseinandergesetzt hat («Nein»). Oder, ganz wichtig, ob es sich bei diesem Projekt um einen Scherz handle (Nein, aber er könne verstehen, dass dieser Eindruck erweckt werde). 

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Bis dato haben 2276 Personen insgesamt 34'454 Euro überwiesen. Für die restlichen 1'599'965'546 Euro bleiben noch sieben Tage. Selbstverständlich sind auch Nicht-EU-Bürger dazu aufgerufen, zu spenden. (wst)

Wärst du bereit, Griechenland mit 3 Franken zu unterstützen, wenn alle anderen in der Schweiz dies auch täten?

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Gegen die Krise: In Athen versuchen Händler, ihre Ware billig zu verkaufen. Die Regierung hat in Aussicht gestellt, die Hypotheken bis zu 15 Jahre lang tief zu halten, um die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung zu bringen.
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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Adrian_
30.06.2015 13:54registriert März 2014
Super Idee👍
Aber damit wäre das Problem noch lange nicht gelöst. Die nächste Zahlung, welche nur einige Tage später folgt, wird schon wieder zu einem Problem.
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conszul
30.06.2015 15:07registriert August 2014
Griechenland soll einmal eine Preisliste für seine Inseln publizieren ;)
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stadtzuercher
30.06.2015 14:27registriert Dezember 2014
das geld würde gar nie nach griechenland gehen. die 1.5 milliarde fliessen direkt zu den gläubigern: ehemals die banken weltweit, heute vor allem die ezb und der iwf. wie blöd muss man sein, denen geld in den rachen zu schieben? wenn geld spenden, dann besser den bürgern als in das bodenlose loch der grossfinanz.
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