Drei Tage vor der Parlamentswahl in Grossbritannien haben Premierminister David Cameron und Labour-Chef Ed Miliband mit harten Attacken den Endpurt ihres Wahlkampfes eingeläutet.
Cameron sagte am Montag, bei der Wahl am Donnerstag werde «Grossbritannien über seine Zukunft entscheiden». Die Wähler stünden vor einer unausweichlichen, aber einfachen Entscheidung. Mit ihm würden sie eine starke und stabile Regierung bekommen und mit Miliband Chaos, weil er sich von der Schottischen Nationalpartei (SNP) erpressen lassen werde.
Miliband sagte, bei der Wahl prallten zwei Visionen aufeinander. Er stellte die Krise des britischen Gesundheitssystems ins Zentrum seiner letzten Wahlkampf-Auftritte. Der Nationale Gesundheitsdienst NHS stehe so stark auf der Kippe wie seit einer Generation nicht mehr. Die Zukunft des NHS sei die wichtigste Entscheidung, die bei dem Urnengang getroffen werde.
Grossbritannien wählt am Donnerstag ein neues Parlament. Die Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Cameron und Miliband voraus. Laut der jüngsten Umfrage von BBC liegen Camerons konservative Tories bei 34 Prozent, Milibands oppositionelle Labour-Partei kommt auf 33 Prozent. Damit dürfte keiner allein regieren können.
Für die Rolle des Königsmachers kommen im Wesentlichen drei kleinere Parteien in Frage: die Liberaldemokraten von Vizepremierminister Nick Clegg, die rechtspopulistische und EU-feindliche Ukip von Nigel Farage und die SNP.
Die Liberaldemokraten koalieren derzeit mit den Tories, im Wahlkampf haben sie sich aber auch der Labour-Partei als Partner angeboten. Die SNP-Vorsitzende Nicola Sturgeon hatte angekündigt, eine Labour-Minderheitsregierung zu unterstützen. Miliband schloss eine Zusammenarbeit mit der SNP nach der Wahl aber aus. (pma/sda/afp)