Nach dem Tod eines 42-jährigen Festivalbesuchers nach dessen Festnahme durch die Polizei sind am Montagabend in der niederländischen Hauptstadt Den Haag rund 500 Demonstranten auf die Strasse gegangen. Es kam zu Ausschreitungen.
Die Demonstranten versammelten sich vor einer Polizeistation in Den Haag, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. Sie riefen «Polizisten, Mörder». Einige von ihnen hätten Polizisten mit Steinen und Knallkörpern beworfen, berichteten niederländische Medien. Die Beamten seien mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vorgegangen.
Wie auf Bildern des niederländischen Fernsehsenders NOS zu sehen war, steckten Demonstranten Matratzen, eine mobile Toilettenkabine und einen Container in Brand. Die Demonstranten hielten Spruchbänder in die Höhe, auf denen sie Polizeigewalt und Rassismus anprangerten.
Auslöser der Proteste war der Tot eines 42-Jährigen von der niederländischen Karibikinsel Aruba, der im Mutterland Verwandte besuchte. Am Samstagabend nahm in die Polizei bei einem Musikfestival in Den Haag fest.
Auf Videoaufnahmen, die in den sozialen Netzwerken kursierten, war zu sehen, wie mehrere Polizisten den Mann auf den Boden drückten. Als er zu einem Polizeiwagen geschleppt wurde, konnte er sich offenbar nicht mehr selbst auf den Beinen halten.
Am Sonntag starb der Mann im Spital, wie die niederländische Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie leitete Ermittlungen zu den Todesumständen ein. Laut Staatsanwaltschaft war der Mann im Besitz einer Waffe und hatte sich seiner Festnahme widersetzt.
Eine Autopsie solle nun die genaue Todesursache des Mannes klären. Die Staatsanwaltschaft rief zudem mögliche Zeugen auf, sich zu melden. (sda/afp)