Bei dem schweren Autobombenanschlag im Irak am Freitag sind neuen Angaben zufolge mindestens 90 Menschen getötet worden. Wie der Behördenchef der Stadt Chan Bani Saad, Abbas Hadi Saleh, am Samstag mitteilte, waren 120 weitere Menschen verletzt worden.
Unter den Opfern waren auch viele Frauen und Kinder. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. Die Opferzahl könnte demnach weiter steigen, weil am Samstagmorgen noch bis zu 20 Menschen vermisst wurden.
Der Sprengsatz war am Freitagabend auf einem belebten Markt im Zentrum der mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadt in der Provinz Dijala nördlich von Bagdad explodiert. Zunächst war von 35 Toten und 70 Verletzten die Rede gewesen. Andere Quellen sprachen von bis zu 80 Toten und dutzenden Verletzten.
Für die Schiiten endet der islamische Fastenmonat Ramadan erst an diesem Samstag, einen Tag später als bei den Sunniten. Märkte sind in den Tagen vor dem Eid-al-Fitr-Fest zum Fastenbrechen meist sehr voll, weil die Menschen sich mit Lebensmitteln zum Fest eindecken.
In der Provinzhauptstadt Baakuba hatte sich im Mai eine Reihe von Explosionen ereignet, woraufhin die Behörden vor weiterer Gewalt warnten. Der IS, der im Sommer vergangenen Jahres grosse Teile des Nordiraks überrannt hatte, hält in Dijala seit Januar keine eigenen Stellungen mehr. (sda/afp)