Über 40'000 Fahrzeuge von Frauen konfiszierte die iranische Verkehrspolizei seit März. Grund: Die Frauen trugen beim Autofahren kein Kopftuch oder ihr Haaransatz war, trotz Kopftuch, noch immer sichtbar.
Die iranische Polizei setzt rigoros um, was sie angekündigt hatte: Autos, die von einer «schlecht» oder gar nicht verhüllten Frau gefahren werden, würden für eine Woche beschlagnahmt und die Fahrerinnen der Justiz gemeldet. Dies sagt Brigadegeneral Teymur Hosseini laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna.
Doch nicht nur kopftuchlose Frauen am Steuer sind der Polizei ein Dorn im Auge. Autofahrer überhaupt scheinen anfällig für sittlichen Verfall und Verstösse gegen das Gesetz. So nennt Polizist Hosseini als Beispiele das Mitführen von Hunden, lautes Musikhören, das Nachrüsten des Fahrzeugs mit getönten Scheiben und die Belästigung von Mädchen aus dem Auto heraus.
Sogar das geistliche Oberhaupt, Ayatollah Ali Chamenei, sah sich genötigt, sich zum Sittenzerfall der autofahrenden iranischen Bevölkerung zu äussern. Als Auslöser einer «psychologischen Unsicherheit» bezeichnete er unlängst reiche Sprösslinge, die mit ihren Luxusautos als Raser die Strassen unsicher machen und Unfälle mit Toten verursacht haben. (sda/afp/cl)