International
Islam

Die «feministische Regierung» Schwedens trägt Kopftuch

Schwedens Feministinnen mit Kopftuch in Teheran.
Schwedens Feministinnen mit Kopftuch in Teheran.Twitter

Die «feministische Regierung» Schwedens zu Besuch im Iran – und sie trägt Kopftuch

Schwedens Regierung nennt sich stolz «feministisch». Bei einem Staatsbesuch in Teheran tragen Schwedens Repräsentantinnnen allerdings Kopftuch. Wie passt das zusammen?
13.02.2017, 12:1613.02.2017, 12:27
Mehr «International»

Die stellvertretende schwedische Ministerpräsidentin Isabella Lövin veröffentlichte vor Kurzem ein Foto auf Facebook und Twitter, mit dem sie offenbar Kritik an Donald Trump üben wollte. 

Auf dem Foto ist Lövin mit mehreren Frauen zu sehen, wie sie einen Vorschlag für das neue Klimagesetz Schwedens unterzeichnet. Das Foto erinnert stark an ein Foto von Trump, der ausschliesslich von männlichen Beratern umgeben ist.

Zufall oder Absicht?
Zufall oder Absicht?Bild: Facebook

Gegenüber dem schwedischen Portal «The Local» meint Lövin, dass das Foto die «feministische Regierung» Schwedens aufzeigen sollte. Die Interpretations des Fotos sei dem Betrachter dann selbst überlassen. 

Die «feministische Regierung» wurde bereits 2014 bei der Amtseinführung von Ministerpräsident Stefan Löfven
thematisiert. Seit dem läuft auch die Aussenpolitik Schwedens unter feministischer Flagge. Ein logischer Schritt für Sonderbotschafterin Ann Bernes. „Die Entscheidung zu einer feministischen Außenpolitik war eine Reaktion auf die Situation in der Welt, in der Mädchen und Frauen noch immer nicht dieselben Rechte haben wie Jungen und Männer“, sagt Bernes gegenüber der Presse.

Wie der Journalist Jochen Bittner heute auf Twitter teilt, zeigt der schwedische Staatsbesuch in Teheran (Iran) allerdings ein anderes Bild. Die schwedischen Repräsentantinnnen tragen allesamt ein Kopftuch. Auf Twitter reagieren die Leute mit Bestürzung und sprechen von «Walk of Shame» oder «Verleugnung fundamentaler westlicher Werte».

Wie findest du die Kopftücher der «feministischen Regierung» Schwedens?

Die Reaktionen auf die Kopftücher

1 / 11
Schwedens Feministinnen tragen Kopftuch
Auf Facebook teilenAuf X teilen

(sem)

Eine Burka für alle Fälle

1 / 12
Eine Burka für alle Fälle
Die böse Burkaträgerin, mit der das «Komitee gegen erleichterte Einbürgerung» um Andreas Glarner Wahlkampf macht, kam vielen sofort bekannt vor.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
93 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nordurljos
13.02.2017 12:37registriert März 2015
Wir erwarten das sich alle Ausländer in der Schweiz unserer Kultur anpassen. Dann dürfen auch andere Kulturen dasselbe erwarten. Nicht?
11638
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aged
13.02.2017 12:30registriert November 2016
Zwischen "dürfen" und "müssen" ist eben ein Unterschied.
615
Melden
Zum Kommentar
avatar
Toerpe Zwerg
13.02.2017 15:29registriert Februar 2014
Im diplomatischen Verkehr vertritt man sein Land - inklusive Vorstellungen und Werte. Das sind keine Touristinnen, welche sich den Gepflogenheiten des Empfangsstaates anzupassen hätten. Würde man von einer Iranischen Politikerin verlangen, sie solle das Kopftuch ablegen auf Staatsbesuch und dies als Akt der gebotenen Höflichkeit werten?

Es geht auch so (Saudi Arabien!):
Die «feministische Regierung» Schwedens zu Besuch im Iran – und sie trägt Kopftuch
Im diplomatischen Verkehr vertritt man sein Land - inklusive Vorstellungen und Werte. Das sind keine Touristinne ...
618
Melden
Zum Kommentar
93
Ermittlungen nach Messerattacke mit drei Toten nahe Schweizer Grenze gehen weiter

Nach der Messerattacke mit drei Toten in Hohentengen am Hochrhein nahe der Schweizer Grenze setzen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen fort. Dabei geht es unter anderem um die Beweggründe des 19-jährigen Tatverdächtigen, der am Mittwoch in Untersuchungshaft gekommen war.

Zur Story