Ermittler gehen davon aus, dass ein Belgier mit marokkanischen Wurzeln die Terroranschläge von Paris und Brüssel von Syrien aus koordiniert hat. Sein Kampfname: Abu Ahmad.
Fast ein Jahr nach den Anschlägen in Paris am 13. November 2015 haben Ermittler einen weiteren möglichen Drahtzieher identifiziert. Der Belgier marokkanischer Herkunft, Oussama Atar, werde verdächtigt, von Syrien aus die Attentate von Paris und die von Brüssel am 22. März koordiniert zu haben, hiess es aus Ermittlerkreisen. Der 32-Jährige soll der Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») angehören.
«Er ist der einzige Koordinator aus Syrien, der während der Ermittlungen identifiziert wurde», hiess es weiter. Die Zeitung «le Monde» berichtet unter Berufung auf belgische Ermittler, der mutmassliche Drahtzieher sei unter dem Kampfnamen Abu Ahmad aufgetreten. Bisher ist allerdings noch nicht bekannt, ob der Verdächtige auch festgenommen wurde.
Ein weiterer mutmasslicher Drahtzieher, Abdelhamid Abaaoud, war bereits zwei Wochen nach den Pariser Anschlägen im November 2015 bei einer Razzia der Polizei im Vorort Saint-Denis getötet worden. Er hatte lange im Brüsseler Vorort Molenbeek gelebt.
Islamistische Terroristen hatten am 13. November 2015 an mehreren Orten in und um Paris mehr als 130 Menschen getötet, viele von ihnen bei einem Konzert im Bataclan. Bei den Anschlägen wurden Hunderte weitere Menschen verletzt. Bei den Terrorangriffen in Brüssel am 22. März kamen mehr als 30 Menschen ums Leben.
Ashti Amir, gebürtiger Syrer aus Afrin, lebt seit bald 20 Jahren in der Schweiz. Im Interview erzählt er, wie seine Eltern vor dem türkischen Militär flüchten mussten und warum er nachts nicht schlafen kann.
Herr Amir, wie haben Sie die letzten Tage und Wochen erlebt? ASHTI AMIR: Ich bin in Afrin geboren und aufgewachsen. Ich habe so viele Erinnerungen an den Ort, an meine Freunde, an meine Familie. Afrin war eine wunderschöne Provinz, die jetzt durch die Bombardierungen und Bodenkämpfe zerstört wurde. Zu sehen, mit welch roher Brutalität die Stadt angegriffen wird, hat mich tief getroffen. Die Bilder von plündernden Islamisten sind demütigend und lassen mich zum Teil nicht mehr los. Ich habe …