Zehn Jahre nach der gewaltsamen Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen hat die Hamas ihre Bereitschaft zum Einlenken bekundet.
In einem Communiqué teilte die radikal-islamische Palästinenserorganisation am frühen Sonntag mit, sie sei bereit, die Kontrolle der Küstenenklave an die Regierung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas zu übergeben. Hamas erklärte sich bereit, ein Verwaltungskomitee für den Gazastreifen aufzulösen. Ausserdem stimme die Organisation allgemeinen Wahlen zu, hiess es in der Mitteilung. Man sei zu Versöhnungsgesprächen mit der rivalisierenden Fatah unter ägyptischer Vermittlung bereit.
Fatah und Hamas lieferten sich jahrelang einen blutigen Bruderkrieg. Bisher scheiterten alle Versöhnungsversuche. 2014 bildeten die beiden grössten Palästinenserorganisationen eine Einheitsregierung und kündigten allgemeine Wahlen an. Auch diese Initiative scheiterte jedoch.
Zuletzt hatte die Fatah-Organisation von Abbas den Druck auf die Hamas erhöht. Auf Wunsch von Abbas kürzte Israel etwa die Stromlieferungen in den Gazastreifen. Menschenrechtler warnten vor katastrophalen Zuständen in dem Küstenstreifen, in dem rund zwei Millionen Menschen leben. (sda/dpa)