International
Israel

Starker Gegenwind für Israel – jetzt kritisieren auch die USA die Siedlungspläne

FILE - in this Wednesday, Dec. 5, 2012 file photo, A Jewish settler looks at the West bank settlement of Maaleh Adumim, from the E-1 area on the eastern outskirts of Jerusalem. In his landmark speech  ...
Ein jüdischer Siedler blickt auf sein Dorf im Westjordanland. (Archivbild)Bild: Sebastian Scheiner/AP/KEYSTONE

Starker Gegenwind für Israel – jetzt kritisieren auch die USA die Siedlungspläne

06.10.2016, 03:4506.10.2016, 06:07
Mehr «International»

Mit ungewohnt scharfen Worten hat die US-Regierung den geplanten Bau neuer Wohnungen für jüdische Siedler in den besetzten Palästinensergebieten kritisiert. Das Weisse Haus warf der israelischen Regierung am Mittwoch Wortbruch vor.

Das Vorgehen Israels sei «besorgniserregend» und widerspreche den Gepflogenheiten unter «guten Freunden». Das US-Aussenministerium warnte, der Bau weiterer Wohnungen im Westjordanland untergrabe die Friedensbemühungen in Nahost und sei unvereinbar mit der «Zukunft Israels als jüdischer und demokratischer Staat».

Nach Angaben israelischer Aktivisten hatte die Regierung kürzlich grünes Licht für den Bau von 98 neuen Wohnungen nahe Ramallah gegeben. Insgesamt seien bis zu 300 Wohnungen geplant.

Verstoss gegen das Völkerrecht

Kritik kam auch aus Deutschland: «Die jüngsten Ankündigungen zum Bau einer neuen Siedlung mitten im Westjordanland haben wir mit grosser Sorge zur Kenntnis genommen», erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Der Siedlungsbau in den besetzten Gebieten verstosse gegen das Völkerrecht. Siedlungen gefährdeten die Grundlagen der Zwei-Staaten-Lösung.

Die Ansiedlung der eigenen Zivilbevölkerung in militärisch besetzten Gebieten, wie Israel sie seit 1967 systematisch im Westjordanland betreibt, wird von der UNO mit Verweis auf die IV. Genfer Konvention als völkerrechtswidrig erachtet.

Die internationale Staatengemeinschaft betrachtet den fortschreitenden Siedlungsausbau als ein Haupthindernis für den Nahostfrieden. (cma/sda/afp)

Aktuell: Shimon Peres' Leben in Bildern

1 / 12
Shimon Peres' Leben in Bildern
Der frühere Staatspräsident Israels Shimon Peres verstarb in der Nacht auf Mittwoch, 28. September 2016. (6. Juli 2014) Foto: REUTERS/Amir Cohen/File Photo
quelle: x02077 / amir cohen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
42 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Therealmonti
06.10.2016 04:32registriert April 2016
Seid wann will Israel denn Frieden im Nahen Osten?
11925
Melden
Zum Kommentar
avatar
Donald
06.10.2016 07:44registriert Januar 2014
Gibt es eigentlich keine Sanktionen gegen Israel?
5413
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wilhelm Dingo
06.10.2016 08:34registriert Dezember 2014
Ein Trauerspiel sondergleichen. Dabei hätte der Israelische Staat ein immenses Potential für Frieden und Entwicklung im nachen Osten beizutragen.
204
Melden
Zum Kommentar
42
Polizei sucht nach Terrorangriff auf Bischof in Sydney nach Krawallmachern

Nach dem Messerangriff auf einen Geistlichen in Sydney und anschliessenden Ausschreitungen vor der Kirche hat die Polizei die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach den Krawallmachern aufgefordert. «Je früher sie identifiziert und vor Gericht gebracht werden, desto schneller kann gegen sie vorgegangen werden», zitierte der australische Sender ABC am Donnerstag Polizeichefin Karen Webb. Eine beteiligte Person habe etwa eine sehr markante Tätowierung auf dem Oberkörper, habe aber während der Unruhen «feige das eigene Gesicht vermummt».

Zur Story