International
Justiz

Anklage fordert Sicherungsverwahrung – erster Tag im Mordprozess gegen U-Boot-Bauer Madsen

FILE - This April 30, 2008 file photo shows a submarine and its owner Peter Madsen. Peter Madsen stands trial at Copenhagen’s City Court on Thursday March 8, 2018, for the killing of Kim Wall, 30, in  ...
Madsen mit seinem selbstgebauten U-BootBild: AP/Ritzau Foto

erster Tag im Mordprozess gegen U-Boot-Bauer – Madsen bestreitet Mord an Wall

08.03.2018, 06:5208.03.2018, 10:43
Mehr «International»

Der dänische Erfinder Peter Madsen hat zu Beginn des U-Boot-Prozesses in Kopenhagen bestritten, die Schwedin Kim Wall ermordet zu haben. Auch zum Vorwurf des sexuellen Missbrauchs plädiere er auf unschuldig, sagte seine Anwältin vor Gericht in Kopenhagen

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-Jährigen vor, die schwedische Journalistin in dem selbstgebauten U-Boot gefoltert, mehrfach auf ihren Unterleib eingestochen und sie dann getötet zu haben. Sie fordert lebenslange Haft und Sicherungsverwahrung.

Zum Prozessauftakt am Donnerstag bekannte sich Madsen lediglich schuldig, die Leiche der jungen Frau zerteilt und über Bord geworfen zu haben. Die 30-Jährige sei durch einen Unfall an Bord seines U-Boots gestorben.

Wall hatte Madsen am 10. August vergangenen Jahres auf dessen U-Boot besucht, um ein Interview mit ihm zu führen. Einen Tag später sank das U-Boot in der Köge-Bucht vor Kopenhagen, Madsen wurde gerettet. Teile von Walls Leiche wurden später im Meer entdeckt, sie wiesen Schnitt- und Stichverletzungen auf. Madsen machte in Verhören widersprüchliche Äusserungen zum Schicksal der Journalistin.

SMS: «Lebe übrigens noch»

Kurz vor ihrem Tod schickte Wall auf dem U-Boot eine letzte SMS. «Ich lebe übrigens noch - aber wir gehen runter! Ich liebe dich!!!!!! Er hat Kaffee und Kekse mitgebracht», schrieb sie am Abend des 10. August auf Englisch an ihren Freund.

Die SMS wurde zum Prozessauftakt gezeigt. Etwa eine Viertelstunde danach sei ihr Telefon noch einmal kurz ins Internet gegangen. Das sei das letzte Lebenszeichen der 30-Jährigen gewesen, sagte Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen.

In dem Prozess sollen 37 Zeugen gehört werden. Das Urteil wird für den 25. April erwartet. (sda/dpa/afp)

Südafrika: Täglich werden drei Frauen vom Partner getötet

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Sind die USA noch eine Supermacht?
Israel und der Iran tanzen den USA auf der Nase herum.

«Don’t!» hat Joe Biden den Israeli nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober geraten. Der US-Präsident verwies dabei auf das Debakel, welche die überzogene Militäraktion der amerikanischen Truppen nach dem 11. September letztlich zu Folge hatte und riet Benjamin Netanjahu zu Mässigung. Der israelische Ministerpräsident kümmerte sich einen Deut um den Rat aus Washington und führt heute einen brutalen Krieg im Gaza-Streifen.

Zur Story