International
Katalonien

Puigdemont will vorerst nicht zurückkehren und schaltet neue Webseite auf

Puigdemont will vorerst nicht zurückkehren und schaltet neue Webseite auf

01.11.2017, 10:55
Mehr «International»

Der ehemalige katalanische Regionalchef Carles Puigdemont sieht sich als Präsident im Exil - zumindest wenn es nach seiner neuen Webseite geht. Auf Twitter präsentierte er seine Homepage «president.exili.eu».

Umgeleitet wird man dann auf eine Seite, auf der er sich noch als der Präsident Kataloniens darstellt. Die spanische Zentralregierung hatte Puigdemonts Regionalregierung entmachtet, nachdem das Parlament in Barcelona am Freitag einen einseitigen Unabhängigkeitsbeschluss gefasst hatte.

Im Zuge dessen hatte Madrid auch die Webseiten der Regionalregierung gesperrt. Puigdemont reiste mit einigen seiner Mitstreiter nach Brüssel aus. Im Herzen der EU hatte er angekündigt, weiter für die Unabhängigkeit kämpfen zu wollen. In Spanien ist er unter anderem wegen Rebellion angeklagt.

Puigdemont will vorerst nicht zurückkehren

Der katalanische Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont bleibt vorerst in Brüssel. Er will laut seinem Anwalt nicht nach Spanien zurückkehren, um sich dort einem Verhör vor einem Gericht in Madrid zu stellen.

Das niederländische Fernsehen NOS zitierte am Mittwoch den belgischen Anwalt Puigdemonts, Paul Bekaert, mit den Worten: «Es liegt auf der Hand, dass mein Mandant vorerst abwarten wird.» Er fürchte, dass Puigdemont keinen fairen Prozess in Spanien bekomme. So werde Puigdemont auch argumentieren, falls Spanien seine Auslieferung verlangen sollte.

Einige von Puigdemonts Mitstreitern kehrten in der Nacht auf Mittwoch von Brüssel nach Barcelona zurück. Darunter war auch der ehemalige katalanische Innenminister Joaquim Forn. Puigdemont tauchte am Flughafen in der katalanischen Stadt dagegen nicht auf.

Puigdemont und andere Lokalpolitiker sind in Spanien unter anderem wegen Rebellion angeklagt worden. Dann setzten sie sich nach Belgien ab. Der Staatsgerichtshof in Madrid lud die Angeklagten am Dienstag für diesen Donnerstag und Freitag vor.(nfr/sda/dpa)

Zehntausende auf den Strassen in Spaniens grössten Städten

Video: srf

So berichten spanische Medien über das Katalonien-Referendum

1 / 15
So berichten spanische Medien über das Katalonien-Referendum
Spaniens grösste Tageszeitung ist «El Pais». Das linksliberale Blatt titelt: «Die Regierung verhindert mit Gewalt die Abstimmung über das illegale Referendum.»
Auf Facebook teilenAuf X teilen

(26.03.2018)Katalonien

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Nex Benedict: Behörden sehen Tod als Suizid – keine Anklage
Sieben Wochen nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict liegt der Polizei-Autopsiebericht vor. Im Blut wurde ein Mix aus Medikamenten gefunden.

Nex Benedict, ein nicht-binärer 16-jähriger Teenager der Owasso High School, starb am 10. Februar, einen Tag nach einer Schlägerei in einer Schultoilette mit drei Mädchen. Der nun veröffentlichte staatliche Autopsiebericht kommt zu dem Schluss, dass es ein Suizid war. Menschenrechtsgruppen protestieren, dass die Folgen des langjährigen Mobbings ausser Acht gelassen werden, das Nex erlebte.

Zur Story