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Diese Aktivistin hat Sebastian Kurz gerade so ziemlich die Show gestohlen

Diese Aktivistin hat Sebastian Kurz gerade die Show gestohlen

15.05.2018, 21:4715.05.2018, 22:41
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Eine junge Aktivistin hat heute dem österreichischen Bundeskanzler die Show gestohlen. Als Sebastian Kurz an der Klimakonferenz «R20 Austrian World Summit» das Mikrofon ergreift und zum hochrangigen Publikum sprechen will, meldet sich plötzlich eine Stimme aus dem Publikum. 

Eine Zuschauerin bittet Kurz, ein paar Worte sprechen zu dürfen. Dieser wirkt zwar etwas verwirrt, willigt aber ein und lässt die Frau auf die Bühne. 

«Leider müssen wir Tag für Tag gegen eine Politik ankämpfen, wie sie von der Bundesregierung gemacht wird», beginnt die Aktivistin und setzt zu einer rund dreiminütigen Brandrede für mehr Klimaschutz und gegen die Umweltpläne der rechtskonservativen österreichischen Regierung an.

Im Publikum sitzen unter anderem Arnold Schwarzenegger, Uno-Generalsekretär Antonio Guterres und Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen. 

Mit ruhiger, aber bestimmter Stimme sagt die Aktivistin: «Die Regierung wünscht sich, an ihren Taten gemessen zu werden – und das tun wir auch. Wir messen sie an der Unterstützung für die klimaschädliche dritte Piste am Flughafen Wien, am desaströsen Entwurf für eine Klimastrategie, den Kürzungen im Umweltbudget und dem geplanten Staatsziel Wirtschaftswachstum.»

All dies zeige, dass die Regierung nicht ernst meine mit dem Klimaschutz. Wenn der Bundeskanzler diese Politik weiterverfolge, seien seine schönen Worte nicht mehr als «grüne Lügen», so die junge Frau, die wie später bekannt wird, Lucia Steinwender heisst und für die NGO «System Change» aktiv ist.

Steinwenders Auftritt im Video.Video: YouTube/System Change, not Climate Change!

Kurz verfolgt den Auftritt von Steinwender stillschweigend und wartet auch den anschliessenden Applaus ab. Doch der Kanzler lässt die Vorwürfe nicht auf sich sitzen und verteidigt die Politik der Regierung. Wirtschaftswachstum und Klimaschutz, das sei kein Widerspruch, so der 31-Jährige. «Es heisst nicht entweder Wachstum oder Nachhaltigkeit, es geht um nachhaltiges Wachstum.» Diesbezüglich sei Österreich internationaler Vorreiter.

In den sozialen Medien erhält Steinwender derzeit viel Zustimmung. Auch bei Schwarzenegger und Van der Bellen dürfte die Frau auf gewisse Sympathien gestossen sein, forderten diese doch mit viel Nachdruck ein grosses Engagement für den Umweltschutz. 

(cma)

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Video: srf
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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Domino
15.05.2018 22:27registriert Januar 2016
Finde es mehr fair die Rede und Antwort von Kurz auch zu verlinken:
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Pain in the Ass
15.05.2018 23:54registriert Dezember 2017
Ihr gebührt Respekt, weil sie den Mut hatte die Initiative zu ergreifen und vor solch einem Publikum zu sprechen. Ihm gebührt der selbe Respekt, da er sie gewähren liess, ohne ihr ins Wort zu fallen. Ob das inszeniert war, weiss ich nicht.es steckt aber in beiden Reden sehr viel Ignoranz und ein Funke Wahrheit.
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Ich mein ja nur
16.05.2018 07:05registriert September 2015
Wenn dieser Auftritt nicht vorbereitet war, dann war diese Gelegenheit erstaunlich und die Reaktion von Kurz sehr souverän.
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