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Chaos, Diktatur und Putschversuch – warum die Venezuela-Krise uns alle betrifft

In this Sunday, Aug. 6, 2017 photo, an anti-government demonstrator wearing a Russian military hat protests the government of Venezuela's President Nicolas Maduro in Caracas, Venezuela. Venezuela ...
Anti-Maduro-Demonstranten gehen weiter gegen den Diktator auf die Strasse. Bild: AP/AP

Chaos, Diktatur und Putschversuch – warum die Venezuela-Krise uns alle betrifft

07.08.2017, 05:0907.08.2017, 16:01
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Das Land mit enormen Erdölreserven steuert Richtung Diktatur. Russland und China stehen trotzdem zu Staatschef Nicolás Maduro. Eine Verschärfung der Krise kann weitreichende Folgen haben.

Erdölpreis

Seit 2014 ist der Ölpreis von 100 auf 50 US-Dollar gefallen, wovon Unternehmen und Konsumenten profitieren. Venezuela hat mit über 300 Milliarden Barrel gigantische Reserven. Eine Staatspleite oder ein von den USA als grösstem Abnehmer verhängter Importstopp könnte einen Preisanstieg auslösen.

Internationale Spannungen

China, der Iran und Russland halten zu Maduro. Peking soll Caracas von 2005 bis 2016 mit umgerechnet über 50 Milliarden Franken unterstützt haben. US-Präsident Donald Trump hat Sanktionen gegen Maduro verhängt - ihm kann die Hilfe der drei Mächte im «US-Hinterhof» nicht gefallen.

Rebellion gegen den Diktator

Madura sieht «Söldner und Terroristen» am Werk
Nach einer Attacke auf einen Militärstützpunkt hat Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolás Maduro eine harte Reaktion angekündigt. «Das ist ein Terrorakt gegen die Streitkräfte», sagte er..Das Militär habe mit dem «Geist der Stärke» reagiert. Die meisten der sieben Verhafteten seien Soldaten, die von «ultrarechten Gruppen» angeheuert worden seien.«Die Rechnung wurde aus Miami und Kolumbien bezahlt», sagte Maduro. Einige der «Söldner und Terroristen» seien flüchtig - auch der Rädelsführer. Der venezolanische Präsident unterstellt den USA und Kolumbien immer wieder, mit der Opposition einen Umsturz zu planen

Flüchtlinge

 Rund 140'000 Venezolaner sollen sich illegal in Kolumbien aufhalten. Die kolumbianische Regierung will Sondervisa mit zwei Jahren Bleiberecht ausstellen. Auch in Brasilien kommen immer mehr verzweifelte Menschen aus Venezuela an, die kaum versorgt werden können. Die Grenzstädte sind zum Teil stark überfordert.

Instabilität

Gerade für die Beziehungen mit Kolumbien - durch den Friedensprozess zum neuen Hoffnungsland in der Region auch für europäische Unternehmen avanciert - könnte die Lage gefährlich werden. Es gab wiederholt Zwischenfälle an der Grenze; Maduro wirft Kolumbien zudem eine Unterstützung der Opposition vor.

 Wie Maduro in nur sechs Tagen das Parlament kaltstellte

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Venezuela: Wie Maduro in nur sechs Tagen das Parlament kaltstellte
545 neu gewählte Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung kamen am Freitag zusammen - alles Getreue Präsident Nicolás Maduros, dem Sieger einer turbulenten Woche. Sie zogen ins Parlament ein, in dem eigentlich die Opposition das Sagen hat. Nun ist sie kaltgestellt - in nur sechs Tagen.
quelle: ap/ap / ariana cubillos
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Verlustreiche Geschäfte

Für ausländische Unternehmen ist Venezuela zum grossen Verlustbringer geworden. Einnahmen in Landeswährung sind durch die Inflation kaum etwas wert. Mehrere ausländische Unternehmen sind zwar noch in dem Land, denn früher war Venezuela ein gutes Pflaster. Viele Firmen stehen vor der Frage: bleiben oder gehen. (sda/dpa)

Die Venezuela-Krise: Erklärt in 75 Sekunden

Video: srf
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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pizzakid83
07.08.2017 06:43registriert August 2016
Wo genau is der Punkt der mich mehr beunruhigen sollte als die Instabilitäten im Nahen Osten?
Wie so oft verspricht der Titel mehr als der Artikel wirklich gibt...
Und warum sind in jedem zweiten Artikel 5 Punkte zu XY und so weiter...
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rodolofo
07.08.2017 08:21registriert Februar 2016
Die Gefahr ist gross, dass Venezuela -ähnlich wie Syrien- in einen Strudel selbstzerstörerischer Gewalt gerät!
Wieder mal ist ein giftiger Mix von Inländischer Borniertheit und mafioser Macht in Kombination mit Rohstoff-Interessen von Supermächten entstanden, der ein Öl-Land in Bürgerkrieg und Chaos stürzt.
Im Bürgerkrieg wiederum erhalten gewalttätige Extremisten und kriminelle Irre genau die Umwelt-Bedingungen, in denen sie sich am leichtesten entfalten können...
Bei der dritten Zutat bin ich mir nicht im Klaren.
Was ist mit den Regionalmächten, wie Brasilien, Chile, Bolivien, Peru und Kuba?
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Scaros_2
07.08.2017 08:05registriert Juni 2015
Wo ist jetzt der Punkt den mich betrifft?

1. Erdolpreis - So viele "Wenn" sind da drin enthalten. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür das der Preis wirklich steigt

2. Auch hier sehe ich kein Problem. Diese Länder sind schon seit Jahren im Hinterhof der USA. Ich sehe die Spannungen in den Asiatischen Meeren schlimmes als das jetzt

3. MIr machen die Flüchtlinge an der Schweizer Grenze mehr sorgen als ein Paar Menschen die in x-KM entferung an Orte fliehen wo ich nie Urlaub machen würde.

4. Muss man halt in World of Warcraft Gold investieren. Hat mehr Wert als der Bolivar.
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