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Schweres Erdbeben erschüttert Mexiko
Das Beben der Stärke 7,1 hat in Mexiko-Stadt riesige Schäden angerichtet. Das Bild zeigt eine eingestürzte Grundschule. Mindestens 21 Kinder starben in den Trümmern, viele werden noch vermisst.
quelle: ap/ap / carlos cisneros
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Ausgerechnet am Jahrestag des grossen Bebens von 1985 bebte die Erde in Mexiko erneut. Die Schäden sind immens.
20.09.2017, 08:4420.09.2017, 14:51
Schweres Erdbeben erschüttert Mexiko. Mindestens 217 Tote
Video: srf
Das Wichtigste in Kürze
- Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,1 hat Mexiko erschüttert.
- Mindestens 217 Menschen sind ums Leben kommen. Die Zahl der Opfer dürfte weiter steigen.
- Das Epizentrum lag 120 Kilometer südöstlich der Hauptstadt.
- Die Schäden in Mexiko City sind immens. Unzählige Gebäude sind eingestürzt.
- Das Beben ereignete sich ausgerechnet am Jahrestag des grossen Bebens von 1985. Damals starben über 10'000 Menschen.
Im Gebäude der Schule «Enrique Rebsamen» suchen 500 Soldaten und 200 Mitglieder des Zivilschutzes nach Überlebenden. 18 Verschüttete, darunter 13 Kinder, werden noch vermisst. Zahlreiche Eltern sind vor Ort, um nach den Vermissten zu suchen. Auf Plakaten wird informiert, welche Schüler gerettet wurden – und wer noch vermisst wird.
Die Rettungskräfte baten die Anwohner um Handtücher, Laken, Decken, Hammer und Hydraulikheber. «Am dringendsten aber brauchen wir Benzin, Wasser, Betonschneider und Medikamente», rief ein Helfer den Menschen zu. Das Benzin wurde für die Stromgeneratoren benötigt, mit denen der Unglücksort in helles Licht getaucht wurde.
Bilder von der Schule «Enrique Rebsamen»:
Bild: Gerardo Carrillo/AP/KEYSTONE
Bild: Carlos Cisneros/AP/KEYSTONE
Der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente schreibt auf Twitter, dass die Hilfe für die Bevölkerung morgen um 8 Uhr weiter gehe. «Wir fordern alle auf, morgen weiterzumachen.»
Das Erdbeben der Stärke 7.1 in Mexiko in der Nacht auf Mittwoch weckt böse Erinnerungen. Auf den Tag genau vor 32 Jahren sorgte ein noch stärkeres Beben für Tod und Zerstörung. Am 19. September 1985 starben bei dem Beben der Stärke 8,1 in Mexiko mindestens 10'000 Menschen. Vor allem die Hauptstadt Mexiko City wurde stark beschädigt. Die Fussball-Weltmeisterschaft von Mexiko 1986, die ein knappes Jahr später stattfand, stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Auf Social Media machen entsprechende Foto-Vergleiche der beiden Beben die Runde.
Der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, korrigiert die Zahl der Toten auf 217.
Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,1 hat es in Mexiko mehrere Nachbeben gegeben. Wie das nationale Seismologische Institut auf Twitter mitteilte, wurden am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) unter anderem im südöstlich von Mexiko-Stadt liegendem Bundesstaat Oaxaca mehrere Nachbeben gemessen.
Betroffen war mehrmals die Küstenregion vor der Stadt Salina Cruz, das schwerste Nachbeben hatte demnach die Stärke 4,9. Bei einem Beben im Landesinneren nahe der Stadt Loma Bonita gab das Institut eine Stärke von 4,0 an. (sda/dpa)
In Mexiko ist inzwischen die Nacht hereingebrochen. Die Rettungsarbeiten gehen derweil weiter. «Ich habe angeordnet, dass Scheinwerfer aufgestellt werden, damit wir der ganzen Nacht der Bevölkerung helfen und eventuell noch Menschen aus den Trümmern bergen können», sagte der Präsident von Mexiko.
Bild: EPA/EFE
Bild: EPA/EFE
Bild: Eduardo Verdugo/AP/KEYSTONE
Während des heftigen Erdbebens in Mexiko-Stadt sind 21 Kinder beim Einsturz ihrer Schule getötet worden. Auch vier Erwachsene seien bei dem Unglück ums Leben gekommen, teilten die Behörden. Rettungskräfte versuchen mit Schaufeln und Händen Überlebende aus den Trümmern der Schule zu bergen. In der Schule «Enrique Rebsamen» war auch ein Kindergarten untergebracht.
Beim Beben in Mexiko sind mindestens 149 Menschen ums Leben gekommen. Davon seien 55 im Bundesstaat Morelos, 49 in Mexiko-Stadt, 32 in Puebla, zehn im Bundesstaat México und drei in Guerrero zu beklagen gewesen, teilte der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, am Dienstag mit.
Die Zahl der Toten könnte allerdings noch weiter steigen. Da gerade in der Hauptstadt viele Gebäude eingestürzt sind, wurde mit weiteren Opfern gerechnet.
Ein Video zeigt das Beben in einem Vergnügungspark von Mexiko-Stadt:
Ein Land im Ausnahmezustand: Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko müssen neben zerstörten Krankenhäusern auch zwei Gefängnisse im Bundesstaat Puebla evakuiert werden. Das teilte der Gouverneur von Puebla, José Antonio Gali, mit.
Es handele sich dabei um Gefängnisse in Izúcar de Matamoros und Atlixco. Die Gefangenen sollen in eine Einrichtung rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt verlegt werden - inmitten des Erdbeben-Chaos musste dafür ein streng gesicherter Konvoi organisiert werden.
Nach dem starken Erdbeben sind in Mexiko-Stadt nach Angaben des Staatspräsidenten Enrique Peña Nieto insgesamt 38 Gebäude eingestürzt. Viele weitere wurden beschädigt. Die Zahl der Todesopfer stieg landesweit auf mindestens 138. Viele Menschen werden noch unter Trümmern vermutet.
In einer Ansprache kündigte Staatspräsident Peña Nieto rasche Hilfsmassnahmen an. «Ich habe angeordnet, dass Stromgeneratoren installiert werden, damit die ganze Nacht über der Bevölkerung geholfen werden kann.» Zeitweise waren 3,8 Millionen Menschen ohne Strom. Peña Nieto betonte, dass die Streitkräfte bei der Suche nach Verschütteten mithelfen würden. «Vielleicht können wir noch Personen unter den Trümmern finden.»
Bild: EPA/EFE
Bild: EPA/EFE
Nach dem Erdbeben in Mexiko sind in einer eingestürzten Schule in Mexiko-Stadt zahlreiche Kinder unter Trümmern begraben. Wie der TV-Sender Televisa berichtete, hätten die Rettungskräfte Geräusche möglicher Überlebender gehört und würden versuchen, sie zu bergen. Andere Quellen berichten bereits von 12 toten Kindern.
In der Schule «Enrique Rebsamen» war auch ein Kindergarten untergebracht. «Wir können keine Maschinen einsetzen», sagte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong. Die Retter versuchen mit Spitzhacken und Händen vorzudringen. (sda)
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Die Rettungsarbeiten in den betroffenen Gebieten laufen auf Hochtouren. Der Zivilschutz meldet, dass noch viele Menschen in den eingestürzten Häusern gefangen sind.
Die Schäden sind immens. Ein Video zeigt, wie Rauchschwaden über der 20-Millionen-Metropole aufsteigen:
Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko ist die Zahl der Toten nach Angaben der Behörden auf deutlich über 100 gestiegen. Mindestens 119 Menschen kamen demnach bei dem Erdstoss am Dienstag ums Leben. Die meisten Opfer meldete der zentrale Bundesstaat Morelos im Süden der Hauptstadt Mexiko-Stadt.
Durch die Wucht des Bebens sind unzählige Häuser kollabiert. Alleine in Mexiko-Stadt sind nach ersten Schätzungen mehr als 40 Gebäude eingestürzt.
Mexikos Staatspräsident Enrique Peña Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden. «Ich habe die Evakuierung aller Hospitäler angeordnet, die beschädigt worden sind», teilte er bei Twitter mit. Patienten müssten in andere Spitäler verlegt werden. Auch der internationale Flughafen musste geschlossen werden.
US-Präsident Donald Trump hat in einem Tweet angekündigt, Mexiko rasch zu helfen.
Mindestens 217 Menschen sind bei einem Erdbeben der Stärke 7,1 in Mexiko getötet worden. Das Epizentrum des Bebens lag rund 120 Kilometer südöstlich der 20-Millionen-Metropole Mexico City. Erste Bilder aus dem Katastrophengebiet zeigen katastrophale Schäden.
Es wurden Erinnerungen an das Erdbeben vor genau 32 Jahren wach – damals wurden rund 10'000 Menschen getötet, besonders betroffen war Mexiko-Stadt.
Nach Angaben der Zivilschutzbehörden waren Menschen in brennenden Häusern eingeschlossen. Auf Bildern waren Rauchschwaden und herunterstürzende Gebäudeteile, in einer Strasse ein dicker Riss im Asphalt zu sehen. Die Situation war zunächst völlig unübersichtlich.
Ein dpa-Reporter berichtete von stark schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt und von Gasgeruch. Tausende verängstigte Menschen seien auf die Strassen und Plätze geflüchtet.
Zweites schweres Beben im September
Nur wenige Stunden vor den Erdstössen hatten sich landesweit Menschen an einer Erdbeben-Katastrophenübung beteiligt. Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8,2 rund 100 Menschen umgekommen, dabei lag das Zentrum aber im Pazifik und war in Mexiko-Stadt längst nicht so stark zu spüren. Danach gab es weit über tausend Nachbeben.
Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen. Der Grossteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu Erschütterungen an der Südküste Mexikos. (sda/dpa)
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