Bewohner auf Guadeloupe bringen ihre Boote in Sicherheit. Bild: AP/AP
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19.09.2017, 01:3019.09.2017, 11:29
Hurrikan «Maria» hat nach seinem Zug über die Karibikinsel Dominica wieder an Stärke gewonnen. Das US-Hurrikan-Zentrum stufte ihn wieder in die höchste Kategorie fünf ein, wie es am Dienstagmorgen (Ortszeit) mitteilte.
«Maria» bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde westlich in Richtung der Jungferninseln und Puerto Rico. Die Windgeschwindigkeiten erreichten bis zu 257 Kilometer pro Stunde.
Der Hurrikan war zuvor für kurze Zeit auf die zweithöchste Stufe vier heruntergestuft worden. Es wird erwartet, dass «Maria» die Virgin Islands und Puerto Rico am frühen Mittwoch erreicht. (sda/dpa)
Der Tropensturm «Maria» bewegt sich nach Einschätzung des Wetterdienstes Météo France langsam vom französischen Überseegebiet Guadeloupe weg. Das Zentrum von «Maria» sei am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) etwa 20 Kilometer von der Inselgruppe Saintes entfernt gewesen, die südlich der Hauptinsel Guadeloupe liegt, teilte Météo France mit.
«Maria hat beim Zug über Dominica leicht an Intensität eingebüsst und ist nun erneut auf Stufe 4», erklärte der Wetterdienst. Météo France berichtete von heftigen Regenfällen und starken Winden, die in Böen bis zu 180 Stundenkilometer erreichen könnten.
Das Meer sei aufgewühlt, Wellen türmten sich in einer Höhe von bis zu acht Metern auf. Überschwemmungen seien zu befürchten. Laut Präfektur sollen die Menschen vor Ort ihre Häuser oder Unterkünfte nicht verlassen. (sda)
Auf der französischen Insel Guadeloupe wurden vorsorglich mehrere Gebiete evakuiert. Dort galt die höchste Sturmwarnstufe violett, alle Einwohner wurden aufgerufen, drinnen Schutz zu suchen.
Auf der französischen Insel Martinique waren nach Angaben des Versorgers EDF 16'000 Haushalte ohne Strom. Air France, Air Caraibes und Corsair sagten ihre Flüge von und nach Martinique und Guadeloupe ab.
Wie schwer die Insel Dominica durch den Hurrikan getroffen wurde, ist derzeit schwer abzuschätzen. Es dringen nur wenige verlässliche Informationen nach aussen. Die Übertragung des einzigen Radiosenders brach abrupt ab.
Ein Video zeigt das Tropenparadies einige Stunden bevor der Hurrikan auf Dominica traf:
Nach seiner Rettung hat der Regierungschef von Dominica, Roosvelt Skerrit, Telesur ein Interview gegeben. «Bitte teilt der Welt mit, dass Dominica eben zerstört worden ist. Wir werden erst am Morgen sehen, wie viele Menschen gestorben sind». Die Insel sei brutal getroffen worden.
Der Hurrikan Wilma verschont auch Regierungschefs nicht. Der Ministerpräsident von Dominica, Roosevelt Skerrit, setzte auf Facebook einen Hilferuf ab. «Mein Dacht ist weg, mein Haus ist überflutet», vermeldete er auf Facebook. Er musste anschliessend evakuiert werden.
Hurrikan «Maria» ist auf der Karibik-Insel Dominica auf Land getroffen. Der Wirbelsturm habe die Insel in der Nacht zu Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 257 Stundenkilometern erreicht, teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) in Miami mit.
Bild: EPA/National Hurricane Center
Bevor der Sturm auf die Karibikinsel Guadeloupe trifft, versuchen die Bewohner zu retten, was zu retten ist. Die Bilder:
Bild: Dominique Chomereau-Lamotte/AP/KEYSTONE
Bild: Dominique Chomereau-Lamotte/AP/KEYSTONE
Bild: Dominique Chomereau-Lamotte/AP/KEYSTONE
Nicht schon wieder. Nur knapp 2 Wochen nach Irma droht ein weiterer Hurrikan die Karibikstaaten zu verwüsten.
Der Tropensturm «Maria» hat auf seinem Weg in die Karibik weiter an Stärke gewonnen. Das US-Hurrikanzentrum hat den Sturm am Montagabend (Ortszeit) zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 heraufgestuft. Es toben Windstärken von bis zu Tempo 260.
Innerhalb weniger Stunden wurde der Hurrikan gleich zweimal hochgestuft und erreicht nun die höchste und gefährlichste Kategorie 5. «Maria» sei nun ein «potenziell katastrophaler» Hurrikan, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. Der Sturm steuert auf mehrere Karibikinseln zu. Es drohen starker Wind, heftiger Regen und hohe Wellen.
Ähnlicher Kurs wie Irma
Nach der derzeitigen Prognose dürfte «Maria» einen ähnlichen Kurs wie «Irma» einschlagen. Der Rekord-Hurrikan hatte vor rund zwei Wochen in der Karibik und im US-Bundesstaat Florida erhebliche Verwüstungen angerichtet. Mehrere Menschen kamen ums Leben.
«Was hier auf uns zusteuert, haben wir noch nie erlebt. Das ist ein extrem gefährlicher Hurrikan», sagte der Gouverneur von Puerto Rico zu CNN. Zum letzten Mal wurde Puerto Rico vor 100 Jahren von einem Wirbelsturm dieser Stärke getroffen
In hochwassergefährdeten Bereichen auf Martinique müssten die Gemeinden ihre Bevölkerung in Sicherheit bringen, teilte die Präfektur am Montag (Ortszeit) mit. Die Behörden riefen zudem dazu auf, das Wirtschaftsleben zu stoppen und alle öffentlichen Verkehrsverbindungen zu unterbrechen.
Der französische Innenminister Gérard Collomb rechnete mit «grossen Schwierigkeiten» für die französischen Überseegebiete, sollte «Maria» Guadeloupe schwer treffen. Guadeloupe sei bislang die Logistikzentrale für die Hilfslieferungen an die von Hurrikan «Irma» betroffenen Inseln gewesen, sagte Collomb in Paris.
Kurs Richtung Jungferninseln
Laut NHC bewegte sich der Hurrikan mit einer Windgeschwindigkeit von 175 Stundenkilometern auf die Leeward-Inseln zu. «Maria» könne eine «gefährliche Sturmflut mit grossen und zerstörerischen Wellen» verursachen, warnte das NHC. Für die Leeward-Inseln, die Jungferninseln und Puerto Rico sagte das Hurrikan-Zentrum heftige Regenfälle und schwere Überschwemmungen voraus.
Hurrikanwarnungen wurden auch für den Commonwealth-Inselstaat St. Kitts und Nevis, das britische Überseegebiet Montserrat und die Dominikanische Republik ausgegeben. Auf den Britischen und Amerikanischen Jungferninseln, den niederländischen Antilleninseln Sint Eustatius und Saba und den Inselstaaten St. Lucia sowie Antigua und Barbuda wurden ebenfalls Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Vor eineinhalb Wochen waren die französischen Karibikinseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy vom Hurrikan «Irma» heimgesucht worden. Die Insel Saint-Martin teilt sich in einen französischen und einen niederländischen Teil, genannt Sint Maarten. Laut Staatspräsident Emmanuel Macron waren auf französischer Seite elf Menschen ums Leben gekommen. Die niederländischen Behörden zählten mindestens vier Todesopfer. (sda/dpa/afp/reu)
Hurrikan «Irma» hinterlässt ein Bild der Zerstörung
Video: srf/SDA SRF
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