Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeugs mit 71 Menschen an Bord sind die Arbeiten zur Bergung der Toten in der Nacht zum Montag bei Eis und Schnee fortgesetzt worden. Die Suchtrupps sollen mit Schneemobilen ausgerüstet werden. Wie russische Medien berichten, ist unter den Todesopfern auch ein Schweizer. Laut «Blick» handelt es sich um einen 46-jährigen Geschäftsmann aus Schaffhausen.
Keiner der Insassen der Antonow-148 der Fluggesellschaft Saratow Airlines hatte den Absturz überlebt. Die Maschine war am Sonntag wenige Minuten nach dem Start in Moskau vom Hauptstadt-Flughafen Domodedowo vom Radar verschwunden und auf einem Feld im Bezirk Ramenskoje südöstlich von Moskau zerschellt.
Saratov Airlines flight #6W703 has crashed about 5-6 minutes after take off from Domodedovo Airport in Moscow.
— Flightradar24 (@flightradar24) February 11, 2018
During the last seconds before it crashed the aircraft was falling with up to 22,000 feet per minute.
The aircraft involved was a 7 year old Antonov An-148. pic.twitter.com/0ENfhyI9Ts
Der Aufprall muss heftig gewesen sein. Das Staatsfernsehen zeigte wackelige Bilder von kleinen und grossen Trümmerteilen. Sie lagen über weite Strecken im tiefen Schnee auf einer Ebene verteilt. Die Umgebung sei unbewohnt, hiess es. «Das Flugzeug muss aus grosser Höhe abgestürzt sein», kommentierte ein Nachrichtensprecher die Bilder, die der Sender zugespielt bekommen hatte. Bergungstrupps entdeckten auch die ersten Leichen.
Zivilschutzminister Wladimir Putschkow traf am späten Sonntagabend am Unglücksort ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die Bergungsarbeiten zu koordinieren. Bei Tageslicht sollten Video-Drohnen Aufnahmen der Absturzstelle machen, um die Suche nach Opfern zu unterstützen.
Zur möglichen Unglücksursache wollten sich Experten vorerst nicht äussern. Aus der Fluggesellschaft verlautete lediglich, die Maschine sei vor dem Start überprüft worden, es habe keine Unregelmässigkeiten gegeben. Das Flugzeug habe erst im Januar einen sogenannten C-Check durchlaufen, bei dem Triebwerke und Struktur der Maschine in einem langwierigen, etwa zweiwöchigen Verfahren besonders genau überprüft werden.
Das Flugzeug war unterwegs in die Stadt Orsk nahe der Grenze zu Kasachstan, rund 1500 Kilometer von Moskau entfernt. Die meisten Fluggäste seien Bewohner des Gebietes Orenburg, zu dem Orsk mit rund 230'000 Einwohnern gehört. (sda/dpa)