Der Absturz der russischen Passagiermaschine in Ägypten ist der Fluggesellschaft zufolge von einer «mechanischen Einwirkung» ausgelöst worden. «Die einzige erklärbare Ursache wäre eine mechanische Einwirkung auf das Flugzeug», sagte Kolavia-Vizechef Alexander Smirnow.
Details nannte er am Montag an einer Medienkonferenz in Moskau nicht. Der Airbus A321 sei in «hervorragendem technischem Zustand» gewesen.
Kolavia-Mitarbeiter Viktor Jung sagte, die Gesellschaft schliesse einen Fehler der Crew und eine technische Störung «völlig aus». Weder Risse noch ein Ausfall der Systeme oder schlechter Treibstoff hätten das Unglück bewirken können.
Russian airline blames 'external activity' for Saturday's deadly Sinai plane crash https://t.co/D8LYBCcfrh
— BBC Breaking News (@BBCBreaking) November 2, 2015
Ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte in einem nicht verifizierbaren Bekennerschreiben behauptet, die Maschine mit 224 Menschen zum Absturz gebracht zu haben. Experten und Regierungsangehörige Russlands und Ägyptens bezeichneten dies aber als unwahrscheinlich oder schlossen einen Anschlag aus.
Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte am Montag vor verfrühten Schlussfolgerungen. Keine Version sei ausgeschlossen - «vom Terrorakt bis zum Unfall». «Man muss die ersten Untersuchungsergebnisse abwarten», betonte er.
Breaking News: Russia's Kogalymavia airline: It is impossible for airbus plane to break up in the air because of technical or pilot fault.
— Reuters Top News (@Reuters) November 2, 2015
Die Crew habe keinen Notruf abgesetzt, sagte Smirnow. «Offenbar war die Mannschaft zum Zeitpunkt der Katastrophe bereits vollständig arbeitsunfähig», meinte er. Der Airbus A-321 auf dem Weg von Scharm el Scheich nach St. Petersburg habe innerhalb von weniger als einer Minute massiv an Geschwindigkeit verloren und sei stark abgesackt.
Am Montagmorgen landete ein Flugzeug mit den sterblichen Überresten von 144 Insassen der Unglücksmaschine in St. Petersburg. Dies berichtete der russische TV-Sender RT.
Auf dem zentralen St. Petersburger Platz hatten am Sonntagabend mehrere Tausend Menschen der Getöteten gedacht. Vor dem historischen Winterpalast stiegen am Sonntag 224 weisse Ballons für die Opfer in den Himmel, viele legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
Trotz des Regens waren auch viele Familien gekommen. Auch auf dem Flughafen in der Stadt erinnerte ein Meer roter Nelken und Teddybären an das Unglück.
Zur Identifizierung der Opfer, die schon am Montag beginnen sollte, nahmen die russischen Behörden von Verwandten DNA-Proben. Die Überreste sollen von etwa 50 Gerichtsmedizinern identifiziert und dann den Hinterbliebenen übergeben werden.
Als erste Konsequenz aus dem Unglück verbot die russische Flugaufsicht der Airline Kolavia vorerst den Betrieb ihrer Maschinen desselben Typs. An den Ermittlungen zu Unfallursache sollen auch deutsche und französische Experten des Flugzeugherstellers Airbus teilnehmen. (sda/dpa/cma/aeg)
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