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50 Medien prangern Angriffe auf Pressefreiheit in der Türkei an

50 Medien prangern Angriffe auf Pressefreiheit in der Türkei an

30.10.2015, 21:44
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Rund 50 internationale Medien haben den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem offenen Brief aufgerufen, die Pressefreiheit in der Türkei zu garantieren. Kurz vor der Parlamentswahl am Sonntag in der Türkei brachten die Unterzeichner ihre Besorgnis über eine Reihe von Angriffen gegen Medien und Journalisten in der Türkei zum Ausdruck.

Zu den Unterzeichnern zählen Chefredaktoren und andere leitende Vertreter der «New York Times», der Nachrichtenagentur AFP, der «Süddeutschen Zeitung», von ARD und ZDF, der «Welt»-Gruppe und N24, von «La Stampa» und VICE Media.

Die unterzeichnenden Medien teilen dem Brief zufolge die Besorgnis, dass die jüngsten Vorfälle in der Türkei «Teil einer konzertierten Kampagne sind, um jegliche Opposition oder Kritik an der Regierung im Vorfeld der Wahl zum Schweigen zu bringen».

Das Versagen der türkischen Regierung, Journalisten während des Wahlkampfs zu unterstützen und zu schützen, «untergräbt das internationale Ansehen des Landes und schädigt sein Ansehen als Demokratie», schrieben die Chefredaktoren weiter.

An den islamisch-konservativen Präsidenten Erdogan gewandt hoben die Medienvertreter hervor: «Wir rufen Sie auf, ihren Einfluss geltend zu machen um sicherzustellen, dass Journalisten, ob türkische Staatsbürger oder Mitglieder der internationalen Presse, geschützt sind und es ihnen erlaubt wird, ihre Arbeit ohne Einschränkungen auszuüben.»

Dabei brachten die Chefredaktoren auch ihre Sorge über die «Kultur der Straflosigkeit» bei Attacken auf Journalisten zum Ausdruck.

Die Chefredaktoren führten eine Reihe von Angriffen auf Medien in den vergangenen zwei Monaten an. Dazu zählt die Attacke auf die Büros der Tageszeitung «Hürriyet», der Überfall auf den Journalisten Ahmet Hakan Coskun, die Festnahme von drei Journalisten von Vice News und die Erstürmung des regierungskritischen Koza-Ipek-Medienkonzerns durch die Polizei in dieser Woche. (sda/afp)

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