Ein mexikanischer Bandenchef ist während einer Schönheitsoperation erschossen worden, bei der er sein Gesicht verändern und seine Fingerabdrücke unkenntlich machen lassen wollte. Mehrere Schützen stürmten den Operationssaal in der Klinik im zentralmexikanischen Puebla und töteten Jesús «El Kalimba» Martín, wie die Behörden am Freitag mitteilten.
Drei weitere Menschen seien bei dem Angriff erschossen worden. Drahtzieher soll ein rivalisierender Gangsterboss sein.
Die Staatsanwaltschaft in Puebla ermittelt nach eigenen Angaben auch gegen das an der Operation beteiligte medizinische Personal. Mit einer Reihe von Schönheitsoperationen wollte Martín demnach erreichen, dass er nicht mehr erkannt wird.
Der Bandenchef war von den Behörden gesucht worden, weil er einer der Anführer eines Treibstoffdiebstahl-Rings gewesen sein soll, der Ölleitungen anzapft, um Kraftstoff zu klauen.
Insgesamt wurden bei mehreren Angriffen in Puebla am Montag zwölf Menschen getötet. Ermittler gehen davon aus, dass eine Streitigkeit zwischen rivalisierenden Gruppen innerhalb Martíns Gang der Auslöser war.
Nach dem Drogenhandel stellt der Treibstoffklau das zweitgrösste Problem innerhalb der organisierten Kriminalität in dem Land dar. Die staatliche Ölfirma Pemex schätzte, durch den Benzindiebstahl seit 2010 bereits 2.4 Milliarden Dollar verloren zu haben. (leo/sda/afp)