Im südschwedischen Malmö hat die Polizei am Dienstag unter grossem Protest von Bewohnern und Aktivisten ein Roma-Lager geräumt. Zwei Tage zuvor hatten die zwischen 150 und 200 Lagerbewohner Bescheid bekommen, dass sie das Camp in einem Industriegebiet verlassen sollten, in dem viele seit eineinhalb Jahren leben.
Auf den Einsatz hatte sich die Polizei über einen Monat lang vorbereitet. Neben den Bewohnern versammelten sich am Dienstag zwischen 50 und 100 weitere Menschen vor dem Lager und forderten, die Roma dort wohnen zu lassen. Die Polizei nahm eine Person fest.
Polizeibusse brachten die Bewohner aus dem Lager. Die Kommune will ihnen nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau Notunterkünfte für bis zu fünf Nächte bereitstellen und anschliessend die Heimreise nach Rumänien bezahlen.
Der Umweltausschuss der Stadt hatte die Polizei gebeten, das mit Abfall übersäte Lager zu räumen. Dort hatten viele Familien in Baracken gelebt. Laut Ritzau sollen auf dem Gebiet neue Wohnungen entstehen. (tat/sda/dpa)