Die bayerische Landeshauptstadt München hat seit Ende August 63'000 Flüchtlinge empfangen und versorgt. Das entspreche der Bevölkerung einer Kleinstadt, sagte der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, am Sonntag.
Am Samstag waren den Angaben zufolge mehr als 12'000 Menschen am Münchner Hauptbahnhof angekommen. Für einige hatte es kurzfristig keine Betten in regulären Notunterkünften mehr gegeben. Sie mussten auf Matten übernachten. Die Stadt verfügt derzeit über etwa 6000 Notunterkünfte.
Am Sonntag trafen bis zum Mittag etwa 1400 weitere Flüchtlinge ein. Weitere Prognosen wurden nicht gemacht. Allgemein wurde aber mit einer leichten Entspannung der Lage gerechnet.
Dazu trägt auch die verbesserte Weiterleitung in andere Bundesländer bei. Zwei Sonderzüge sollten mehrere hundert Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen bringen. Ausserdem plant die Bahn, jetzt auch Regelzüge zu reinen Flüchtlingstransporten umzufunktionieren. Ein erster derartiger Zug sollte nach Berlin fahren.
Dort wurden am Sonntag weitere rund 600 Flüchtlinge aus München erwartet. Sie sollten gegen 17.30 Uhr wieder mit einem Sonderzug am Bahnhof Schönefeld ankommen, sagte die Sprecherin der Sozialverwaltung, Regina Kneiding. «Wir schaffen derzeit mit Hochdruck freie Kapazitäten in den schon bestehenden Unterkünften», sagte sie. «Es müssen alle näher zusammenrücken.» (sda/dpa)