International
Migration

#NotInMyName: Tunesische Migranten verteilen Rosen an Kölnerinnen

Reaktion auf die Silvester-Übergriffe: Pegida-Demonstranten am Samstag in Köln.
Reaktion auf die Silvester-Übergriffe: Pegida-Demonstranten am Samstag in Köln.
Bild: WOLFGANG RATTAY/REUTERS

Der Hashtag #NotInMyName ist zurück: Tunesische Migranten verteilen Rosen an Kölnerinnen

Eine Woche nach den schrecklichen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht haben sich tunesische Migranten am Kölner Bahnhof versammelt, um Rosen an Passantinnen zu verteilen. #NotInMyName soll die Botschaft lauten. 
09.01.2016, 17:0309.01.2016, 18:51
Mehr «International»

Noch bevor Klarheit über die Identität der Täter in Köln herrschte, wussten einige schon: «Es waren Männer arabischer und nordafrikanischer Herkunft.» Also Migranten, die auf der Willkommens-Schiene Merkels nach Deutschland gekommen waren. 

Um sich dieser Pauchalverurteilung zu erwehren, hat sich eine Gruppe junger tunesischer Migranten am Kölner Bahnhof versammelt, um Rosen an Frauen zu verteilen – und ihnen damit zu signalisieren, dass sie diese schrecklichen Überfälle verurteilen. #NotInMyName eben. 

Irgendwie war das zu erwarten. Nach dem Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo und den Anschlägen in Paris letztes Jahr wurde von Muslimen verlangt, sich von den terroristischen Taten zu distanzieren. Einige machten das mit Überzeugung, andere fühlten sich durch ein solches Unschuldsbekenntnis in einen unfairen Vergleich gezerrt:

Wo kämen wir hin, wenn sich fortlaufend Menschen von Taten distanzieren würden, die Monster verrichten, die dieselbe Herkunft, Religion, Haarfarbe, Hautfarbe oder Arbeitgeber haben?»

Die Reaktionen auf die #NotInMyName-Aktion sind auch im Fall Köln geteilt. Manche wissen die Geste der jungen Tunesier zu schätzen. 

Andere kritisieren sie, weil sie nicht verstehen, warum sich Menschen von etwas distanzieren müssen, mit dem sie nichts zu tun haben. 

Und manche finden, dass sich die Debatte nicht um die Herkunft der Täter drehen sollte, sondern darum, wie man Frauen vor sexuellen Übergriffen schützen kann. 

Update: Missverständlicher Tweet wurde entfernt.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bijouxly
09.01.2016 17:31registriert Dezember 2014
Wie kann man ein so blödes Plakat schreiben. Also wenn das humorvoll sein soll...
283
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schmiedrich
09.01.2016 18:40registriert Dezember 2015
Schöne Aktion, man muss nicht immer gleich einer ganzen Ethnie die Schuld zuweisen... Wenn das mit uns Schweizern passieren würde, fänden wir das auch nicht so toll.
285
Melden
Zum Kommentar
16
Sicherheitspanne bei Europol: Personalakten an öffentlichem Ort gefunden

Personalakten hochrangiger Mitarbeiter von Europol sind in Den Haag nach Medienberichten an einem öffentlichen Ort gefunden worden. Eine Sprecherin der EU-Polizeibehörde bestätigte am Donnerstag den Vorfall.

Zur Story