Die Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz im Jemen, verstossen nach Einschätzung des zuständigen Koordinators der Vereinten Nationen gegen internationales Recht.
«Die wahllosen Angriffe auf besiedelte Gebiete mit wie auch ohne vorherige Warnungen stellen einen Verstoss gegen das internationale humanitäre Völkerrecht dar», teilte der UNO-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten im Jemen, Johannes van der Klaauw, am Samstag mit.
Viele Zivilisten seien in der Gegend wegen Treibstoffmangels quasi gefangen, sagte van der Klaauw weiter. Unzählige Zivilisten seien bedroht, wenn die Allianz die gesamte Region zum militärischen Ziel erkläre.
Die internationale Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens bombardierte derweil nach Angaben von Augenzeugen die Residenz des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Zwei Luftangriffe hätten am Sonntagmorgen Salehs Haus im Zentrum von Sanaa getroffen. Berichten zufolge soll sich der frühere Präsident nicht in der Hauptstadt aufhalten.
Saleh war im Februar 2012 nach monatelangen blutigen Protesten nach drei Jahrzehnten an der Macht zurückgetreten. Ihm wird vorgeworfen, im derzeitigen Konflikt zwischen schiitischen Huthi-Rebellen und der Regierung des gewählten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi die Huthis zu unterstützen.
Thousands protest against Saudi-led airstrikes in Sanaa http://t.co/meMaOwDfub pic.twitter.com/zxqAcPsf9b
— RT (@RT_com) May 10, 2015
Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fliegt seit sechs Wochen Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Militäreinheiten von Saleh. Die Intervention soll den weiteren Vormarsch der Huthis stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Hadi ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Die Angriffe haben grosse Zerstörungen angerichtet und zu einer humanitären Krise geführt, die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten aber kaum zurückdrängen können. (sda/reu/dpa)