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Naher Osten

Jordanischer Karikaturist erschossen, weil er den «IS» verhöhnte

Jordanischer Schriftsteller erschossen, weil er mit dieser Karikatur den «IS» verhöhnte

26.09.2016, 10:1926.09.2016, 10:26
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In Jordanien ist der prominente Schriftsteller Nahed Hattar erschossen worden, kurz bevor er sich wegen einer gegen die «IS»-Miliz gerichteten Karikatur vor Gericht verantworten sollte. Wie die Nachrichtenagentur Petra am Sonntag berichtete, wurde Hattar vor dem Gericht in der Hauptstadt Amman von drei Kugeln getroffen.

Im Paradies...Gott fragt: «Möge dein Abend voller Freude sein, Abu Saleh, brauchst du irgendetwas?» Dschihadist antwortet: «Ja Herr, reich mir das Glas Wein da und sag dem Erzengel Gabriel, er soll mi ...
Im Paradies...Gott fragt: «Möge dein Abend voller Freude sein, Abu Saleh, brauchst du irgendetwas?» Dschihadist antwortet: «Ja Herr, reich mir das Glas Wein da und sag dem Erzengel Gabriel, er soll mir ein paar Cashewnüsse bringen. Anschliessend schick mir einen Diener, der den Boden wischt und räume das dreckige Geschirr ab. Und vergiss nicht, eine Tür am Zelt anzubringen, damit du das nächste Mal anklopfen kannst, bevor du eintrittst, du Erhabener.» (Übersetzung: The Clarion Project)bild: nahed hattar

Der Schütze wurde festgenommen. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Mann vor dem Gericht im Bezirk Abdali das Feuer eröffnete.

A relative of the Jordanian writer Nahed Hattar holds his picture during a sit-in in the town of Al-Fuheis near Amman, Jordan, September 25, 2016. REUTERS/Muhammad Hamed FOR EDITORIAL USE ONLY. NO RES ...
Ein Verwandter Hattars demonstriert mit einem Bild des Erschossenen (25.09.2016).Bild: MUHAMMAD HAMED/REUTERS

Der 56-jährige Christ Hattar war Mitte August festgenommen worden. Er hatte auf seiner Facebookseite eine Karikatur veröffentlicht, die sich über die Dschihadisten der Terrormiliz des sogenannten «Islamischen Staates» («IS») lustig macht.

Er wurde wegen Beleidigung des Islams und Anstiftung zu konfessionellem Zwist angeklagt und Anfang September gegen Kaution freigelassen. (kri/sda/afp)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Denk nach
26.09.2016 10:36registriert Juli 2016
Wie im Mittelalter. Fehlt nur noch die Hexenverbrennung.
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Andreas Kyriacou
26.09.2016 14:16registriert Januar 2015
Danke fürs Wiedergeben der Karikatur – eine löbliche Ausnahme unter den Medien!

Fast alle zeigten gestern in ihren Online-Berichten das Portrait des Erschossenen, nicht aber die Zeichnung. Das ist falsch und feige. Gerade nach diesem verwerflichen Gewaltakt muss die Karikatur abgebildet und verbreitet werden. Einzig haaretz.com sorgte ebenfalls für Transparenz. (Und ebenso frei-denken.ch.)
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wipix
26.09.2016 16:26registriert Oktober 2015
Es wird Zeit, dass man sich für alle von Religion unterdrückten Menschen konsequent einsetzt! Das Abbilden, die mündliche und schriftliche Äusserungen, Karikaturen, Humor, kritisch oder zustimmend, als Selbstverständlichkeit verbreitet und verteidigt! Ich bin für die virale Verbreitung von Witzen und Karrikaturen über Religionsgesteuerte Turban, Käpli,Alu-Hüte, Glatzen und "was weis ich was" Träger und deren Götter,Götze, Dicke und dünne Bärtige und Lichtgestalten!Für eine aufgeklärte und offenen Gesellschaft!
STOPT Macht und alleinherrschafts- & Weisheitsansprüchen mit einer Flut von Witzen!
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