Das US-Territorium Puerto Rico in der Karibik wurde vom Hurrikan «Maria» schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Insel kämpft auch zehn Tage nach dem Sturm mit Zerstörungen von verheerendem Ausmass. «Maria», der schwerste Wirbelsturm in Puerto Rico seit 90 Jahren, kostete mindestens 16 Menschen das Leben.
Äusserungen aus dem Regierungsteam von Donald Trump über Fortschritte bei den Aufräumarbeiten in Puerto Rico stiessen inzwischen auf Unverständnis. Die Stadtpräsidentin von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan, Carmen Yulin Cruz, kritisierte am Freitag scharf die Darstellung der US-Ministerin für innere Sicherheit, Elaine Duke.
Duke hatte die von ihr mitorganisierten Einsätze als effektiv gelobt und von «guten Nachrichten» gesprochen. Cruz hielt dem auf dem Nachrichtensender CNN entgegen, es sei keine gute Nachricht, dass Menschen ums Leben kämen.
Es handle sich um eine Frage von Leben und Tod. Die Lage verschärfe sich noch, weil die Menschen keine Lebensmittel und kein Wasser bekämen. Die meisten Einwohner seien auch zehn Tage nach dem Hurrikan ohne Strom.
Wenige Tage nach dem Durchzug von Hurrikan «Maria» hat US-Präsident Donald Trump Puerto Rico zum Kampf gegen die hohe Verschuldung des US-Territoriums aufgefordert. Der Wiederaufbau werde historische Ausmasse haben, gab Trump zu bedenken.
Puerto Rico werde mit der US-Regierung überlegen müssen, wie die enormen Aufräumarbeiten finanziert und die jetzt schon auf der Insel existierenden hohen Schulden verringert werden könnten. Dies sagte Trump am Freitag auf einer Wirtschaftskonferenz.
Der US-Präsident, der für nächsten Dienstag einen Besuch in Puerto Rico plant, wählte am Freitag drastische Worte für die Situation. «Alles wurde ausgelöscht», sagte Trump.
Das Wochenende verbrachte der US-Präsident in seinem Golfclub in Bedminster in New Jersey. Eine Stunde lang wird er gemäss der veröffentlichten Agenda heute mit Vertretern der Rettungsbehörden sowie Politikern in Puerto Rico telefonieren.
INBOX: President Trump spending one hour Saturday making calls, taking meetings on #PuertoRico, #USVI disaster response: pic.twitter.com/6FFV4wMwxE
— Ed O'Keefe (@edatpost) 30. September 2017
Die Häuser seien zerstört, ebenso ganze Fabrikanlagen, das Stromnetz sei zusammengebrochen und die Abwasserleitungen kaputt. «Wir müssen dort komplett von null anfangen», sagte der Präsident in Washington. Er war anfangs kritisiert worden, nicht schnell genug auf die Katastrophensituation zu reagieren.
Nun verstärken die USA ihre Hilfe für Puerto Rico. 15 Schiffe sollten unter anderem Wasser, Lebensmittel und Medikamente in das östlich der Dominikanischen Republik gelegene US-Aussengebiet bringen.
Wie die US-Armee mitteilte, hilft die Katastrophenfallbehörde (FEMA) zudem bei der Wiederinstandsetzung von Spitälern. Von 69 Hospitälern auf der Karibikinsel arbeite eines wieder in vollem Umfang und 55 teilweise. Noch immer ist der Stromausfall auf der 3,4-Millionen-Einwohner-Insel eine der grössten Herausforderungen. (cbe/sda/reu/dpa)
Unglaublich, dass die no. 45 fast in einem Atemzug von Hilfe für Puerto Rico und deren Finanzierung sprechen kann. Ist halt keine Trump-Region.