Ein Mädchen hat sich im Nordosten Nigerias auf einem belebten Markt in die Luft gesprengt und mindestens 16 Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 25 Menschen seien bei dem Anschlag im Bundesstaat Yobe teils schwer verletzt worden, sagte ein Beamter des Bezirks Gujba, Nuhu Hassan. Das Mädchen kam demnach mit einem Motorroller zu dem Markt in Wagir und zündete ihren Sprengsatz. Sie sei etwa zwölf Jahre alt gewesen.
Der Anschlag trug die Handschrift der islamistischen Terrororganisation Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten verüben immer wieder Anschläge im Nordosten Nigerias. Sie wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten.
Seit Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan vergangene Woche hat die Gruppe die Frequenz der Anschläge deutlich erhöht. Erst am Montag waren in der Stadt Maiduguri bei einem Selbstmordanschlag – ebenfalls ausgeführt von jungen Frauen – mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen.
Die Kämpfer von Boko Haram haben bei Angriffen auf Dörfer im Nordosten viele Mädchen und Frauen entführt. Berichten zufolge werden viele von ihnen indoktriniert, um sie dann als Selbstmordattentäterinnen einzusetzen.
Bei Angriffen der Gruppe sind seit 2009 mindestens 14'000 Menschen ums Leben gekommen, 1,5 Millionen flohen vor der Gewalt.