International
Nordkorea

Kims Neujahrsgrüsse der anderen Art: «Der Atomknopf ist auf meinem Tisch»

South Koreans watch a TV news program showing North Korean leader Kim Jong Un's New Year's address, at the Seoul Railway Station in Seoul, South Korea, Monday, Jan. 1, 2018. The part of lett ...
Südkoreaner schauen sich dir Droh-Rede von Kim Jong un an. Bild: AP/AP

Kims Neujahrsgrüsse der anderen Art: «Der Atomknopf ist auf meinem Tisch»

01.01.2018, 06:4201.01.2018, 07:30
Mehr «International»

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un drohte am Montag in seiner Neujahrsansprache mit einem Atomwaffenangriff.

«Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch», sagte Kim in seiner Rede an die Nation. Die USA müssten einsehen, dass dies «keine Erpressung, sondern die Realität» sei. Sein Land sei mittlerweile eine Atommacht und müsse Atombomben und Raketen nun in Massenproduktion herstellen und ihre Stationierung beschleunigen.

Nordkorea treibt seine atomare Aufrüstung voran und richtet immer wieder Drohungen gegen Südkorea und die USA. Angesichts mehrere Waffentestes verhängte der Uno-Sicherheitsrat wiederholt Sanktionen gegen Nordkorea, zuletzt am 22. Dezember.

In this photo provided by the North Korean government, North Korean leader Kim Jong Un delivers his New Year's speech at an undisclosed place in North Korea Monday, Jan. 1, 2018. Kim said Monday  ...
Diktator Kim Jong un droht bei der Neujahrsansprache mit einem Atomangriff. Bild: AP/KCNA via KNS

«Unglaublich gefährliches Klima»

Der frühere US-Generalstabschef Mike Mullen warf US-Präsident Donald Trump vor, im Konflikt mit Pjöngjang zu einem «unglaublich gefährlichen Klima» beigetragen zu haben. «Wir sind aus meiner Sicht gerade näher an einem Atomkrieg mit Nordkorea und in dieser Region, als wir es je waren», sagte Mullen am Sonntag im US-Fernsehsender ABC.

Kim zeigte sich am Montag von Trumps Drohungen unbeeindruckt. Nordkorea habe eine «starke atomare Abschreckung, die in der Lage ist, die USA davon abzuhalten, mit dem Feuer zu spielen», sagte der nordkoreanische Machthaber.

Trump gibt sich versöhnlich

US-Präsident Trump ging in seinen Twitter-Botschaften zum Jahreswechsel weniger auf die internationalen Herausforderungen, als auf seine politischen Erfolge ein. In seinen Neujahrswünschen wurde einmal mehr sein polarisierender Politikstil deutlich: Er wünsche all seinen «Freunden, Unterstützern, Feinden, Hassern und selbst den sehr unehrlichen Fake-News-Medien ein glückliches und gesundes Neues Jahr», schrieb er.

Uno-Generalsekretär Guterres äusserte sich in seiner Neujahrsansprache besorgt über den Atomkonflikt. Noch nie zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges seien die durch Atomwaffen ausgelösten Sorgen so gross gewesen, erklärte er. 

Guterres mahnte, die Konflikte könnten beigelegt, der Hass überwunden «und unsere gemeinsamen Werte geschützt» werden. Dazu müsse die internationale Gemeinschaft aber «geeint» sein, «unsere Zukunft hängt davon ab».

China, der wichtigste Unterstützer Nordkoreas, sicherte zu, seinen Teil zur Verteidigung der internationalen Weltordnung und zum Klimaschutz beizutragen. Sein Land werde nachdrücklich für «die Autorität der Vereinten Nationen» einstehen, sagte Staatschef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache. Chinas Bürgern versprach er, ihren Lebensstandard anzuheben, so dass bis 2020 in der Volksrepublik niemand mehr unterhalb der Armutsgrenze leben werde.

Nordkorea: Dritter Raketentest in einem Monat

Video: srf/SDA SRF

(amü/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Shin Kami
01.01.2018 09:31registriert Juni 2016
In dem Moment, in dem Nordkorea eine Atomrakete startet ist Nordkorea erledigt, das wissen auch die Verantwortlichen dort. Sie werden den Drohungen also kaum Taten folgen lassen, da nur die Bedrohung den Status quo aufrecht erhalten kann.
395
Melden
Zum Kommentar
avatar
profiprofiler
01.01.2018 10:09registriert Dezember 2017
An dieser Stelle auch „Kim Jong un“ ein fröhliches neues Jahr und viel Frieden im 2018...
261
Melden
Zum Kommentar
avatar
Jein
01.01.2018 08:33registriert August 2017
Man muss nicht vergessen dass der US-Präsident seit Jahrzehnten nie weiter als ein paar Meter vom Nuclear Football entfernt ist.

Wenn man Mal ausblendet dass Kim ein Verrückter ist der niemals Atombomben besitzen sollte, erkennt man das Problem mit der Non Proliferation Treaty. Warum sollen Staaten wie z.B. der Iran nicht das Recht haben sich mit Atomwaffen auszurüsten, wenn doch 5 Staaten sich explizit das Recht zusicherten diese zu besitzen, und auch duldeten dass sich 3 (PK, Indien, Israel), wenn nicht bald 4 (Saudi-Arabien) Staaten ebenfalls welche zulegten?
298
Melden
Zum Kommentar
7
Videos zeigen: Auch abgefangene iranische Geschosse sind noch gefährlich

Es ist eine neue Stufe der Eskalation im Nahen Osten. 170 Drohnen, 120 ballistische Raketen und 30 Marschflugkörper. Über 300 Geschosse sollen es gewesen sein, die der Iran am Samstag auf Israel abgefeuert hat. Laut der iranischen Regierung in Teheran war dieser Schlag eine Antwort darauf, dass Israel vor rund zwei Wochen die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus bombardiert und dabei einen hochrangigen iranischen General getötet hatte.

Zur Story