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Nordkorea

Nordkorea: Es war tatsächlich eine Interkontinental-Rakete – jetzt feuern die USA zurück

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Raketenübung von USA und Südkorea nach Nordkoreas Raketentest
Eine MGM-140 Army Tactical Missile der US-Armee wird am 5. Juli 2017 von der südkoreanischen Ostküste in Richtung Meer abgefeuert.
quelle: ap/south korea defense ministry
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Nordkorea: Es war tatsächlich eine Interkontinental-Rakete – jetzt feuern die USA zurück

05.07.2017, 12:1505.07.2017, 12:19
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Beim jüngsten Raketentest hat Nordkorea-Diktator Kim Jong Un erstmals eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Die US-Regierung bestätigte erstmals, dass Nordkorea am Dienstag tatsächlich - wie behauptet - eine Interkontinentalrakete (ICBM) getestet hat.

Als Warnung an Machthaber Kim Jong Un hielten die Streitkräfte der USA und Südkoreas am Mittwoch eine gemeinsame Raketenübung ab. Bei dem Manöver wurden nach amerikanischen Angaben ein taktisches Raketensystem des US-Heeres und südkoreanische Kurzstreckenraketen des Typs Hyunmoo-2 eingesetzt. Die Raketen seien von der südkoreanischen Ostküste in Richtung Meer gefeuert worden.

Washington verurteile den Abschuss der ballistischen Langstreckenrakete durch Nordkorea aufs Schärfste, wie US-Aussenminister Rex Tillerson am Dienstag erklärte. Der Test stelle eine «neue Eskalation der Bedrohung für die Vereinigten Staaten, unsere Verbündeten und Partner, die Region und die Welt dar».

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«Geschenk für die amerikanischen Bastarde»: Nordkorea hat erstmals eine Interkontinentalrakete getestet. Bild: EPA/KCNA

Der UNO-Sicherheitsrat kommt am Mittwochabend zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Dort will er über das weitere Vorgehen beraten. Die Europäische Union erklärte, sie erwäge als Reaktion neue Sanktionen gegen Nordkorea.

Kims «Geschenk» zum Unabhängigkeitstag

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nannte die Rakete ein «Geschenk» für die «amerikanischen Bastarde» zum Unabhängigkeitstag der USA am 4. Juli. Nordkorea werde niemals auf seine Atomwaffen verzichten.

«Die Rakete ist ein Geschenk für die amerikanischen Bastarde.»
Kim Jong Un

Die USA gehen laut des US-Aussenministers mittlerweile ebenfalls davon aus, dass Nordkorea am Dienstag tatsächlich wie behauptet eine Interkontinentalrakete getestet hat. Die US-Streitkräfte hatten zunächst von einer landgestützten Mittelstreckenrakete gesprochen.

epa06064631 (FILE) - An undated file handout photo made available by the North Korean official news agency KCNA on 22 May 2017 shows supreme leader of the Democratic People's Republic of Korea Ki ...
Freut sich über den Raketentest: Diktator Kim Jong Un.Bild: EPA/KCNA

Der Abschuss einer Langstreckenrakete ist nach Ansicht von Fachleuten ein Meilenstein in Nordkoreas Raketenentwicklung. Die Führung in Pjöngjang arbeitet ungeachtet scharfer internationaler Proteste seit Jahren an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.

China und Russland wollen schlichten

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den jüngsten Raketentest Nordkoreas ebenfalls scharf. «Dieses Vorgehen ist ein weiterer unverschämter Verstoss gegen Resolutionen des Sicherheitsrats und stellt eine gefährliche Eskalation der Lage dar», sagte er am Dienstag.

Militärmanöver der USA in Südkorea.Video: YouTube/USA TODAY

Russland und China unterbreiteten derweil einen Vorschlag zur Entschärfung des Konflikts. Sie forderten ein Aussetzen von Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm und zugleich den Verzicht der USA und Südkoreas auf grosse gemeinsame Militärmanöver. (sda/dpa/afp/reu)

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quelle: ap/krt
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Video: srf/SDA SRF
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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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jellyshoot
05.07.2017 05:57registriert Dezember 2015
bei aller ernsthaftigkeit der lage; jedes mal wenn ich "sanktionen gegen nordkorea" lese, ist da automatisch ein jöööö-effekt.

dem gemästeten kim scheint es auch so zu gehen, da er ja anscheinend munter seine raketen weiter produzieren kann. was interessieren den beschlüsse von ein paar schlipsträgern?
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Theor
05.07.2017 10:02registriert Dezember 2015
Gegen Nordkorea wird ja nicht durchgegriffen, weil man Angst hat, dass Chinas Macht im Osten dann noch stärker zunimmt.


Aber ich sage mir, dass in der Zukunft sowieso kein Weg an China vorbei führt. Die Chinesen sind zumindest entwicklungstechnisch soweit angelangt, dass sie wissen, dass Krieg kein Mittel zum Wachstum mehr ist, sondern dass dies heutzutage über die Wirtschaft läuft. Sollen sie doch Nordkorea annektieren. Ein noch mächtigeres China ist mir im Gedankenspiel zumindest lieber, als ein mit Atomwaffen ausgerüstetes, verrücktes Nordkorea.
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Menel
05.07.2017 13:46registriert Februar 2015
Ich frag mich echt, ob es der Mensch irgendwann einmal gebacken bekommt, sich als Menschheit zu sehen und sich um die wirklich relevanten Menschheitsprobleme kümmert.

Nehmt den Kindsköpfen die Waffen weg, schmeisst eure dazu, schmelzt den Mist ein und macht was sinnvolles daraus.

21.Jh....und immer noch gleich doof 🙈
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Nach Jahren des Zwists: EU macht Schritt auf Erdogan zu
Nach jahrelangem Stillstand möchte die EU die Beziehungen zur Türkei wieder aufleben lassen.

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