Wenige Tage nach der Rückkehr aus Nordkorea in die USA ist der amerikanische Student Otto Warmbier am Montagabend verstorben. Dies hat die Familie bekannt gegeben.
«Es ist unsere traurige Pflicht mitzuteilen, dass unser Sohn, Otto Warmbier, seine Reise nach Hause beendet hat», hiess es in der Erklärung der Familie. «Die schreckliche, qualvolle Misshandlung, die unser Sohn in den Händen der Nordkoreaner erfahren hat, machte keinen anderen Ausgang möglich.»
Der 22-Jährige hatte nach Darstellung von Ärzten während seiner Zeit in Nordkorea schwere Schädigungen am Gehirn erlitten und war im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden. Er konnte zwar die Augen öffnen und blinzeln, es gab aber keine Anzeichen, dass er auf Sprache oder Aufforderungen reagieren konnte.
Auch US-Präsident Donald Trump macht Nordkorea verantwortlich. «Die Vereinigten Staaten verurteilen aufs Neue die Brutalität des nordkoreanischen Regimes, während wir dessen jüngstes Opfer betrauern», heisst es in einer Mitteilung des Weissen Hauses. Den Eltern sprach Trump sein Mitgefühl aus.
Sad news that Otto Warmbier has passed away this afternoon.
— Deplorable Linda G. (@GartrellLinda) June 19, 2017
Heartbroken & praying for his family. pic.twitter.com/oNpmkrNoBk
Die Eltern erfuhren eine Woche vor der Rückkehr, dass ihr Sohn seit fast 15 Monaten im Koma liegt. Die Begründung der nordkoreanischen Seite, er sei an Botulismus, einer Nahrungsmittelvergiftung erkrankt und nach Einnahme einer Schlaftablette nicht mehr aufgewacht, halten sie für nicht glaubwürdig. Die Ärzte wollten nicht über die Hintergründe der Verletzungen spekulieren.
Warmbier war im Januar 2016 in Nordkorea festgenommen und im März zu 15 Jahren Straflager verurteilt worden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang warf ihm Straftaten gegen den nordkoreanischen Staat vor. Konkret soll er in einem Hotel ein Plakat von der Wand genommen haben, um es zu stehlen. Er verbrachte 17 Monate in Nordkorea, ehe er am Dienstag im Koma liegend in die USA zurückgebracht wurde. (amü/sda)