International
Panama Papers

Panama Papers bringen nun auch FIFA-Boss Gianni Infantino ins Schwitzen

Panama Papers bringen nun auch FIFA-Boss Gianni Infantino ins Schwitzen

05.04.2016, 21:3606.04.2016, 07:17
Mehr «International»

Nach diversen Politikern und Prominenten hat nun auch der Schweizer FIFA-Boss wegen der Enthüllungen Ärger am Hals: Wie der britische Guardian berichtet, hat Gianni Infantino im Jahr 2006 Verträge mit Hugo Jinkins unterschrieben.

Gianni Infantino muss sich Fragen stellen lassen.
Gianni Infantino muss sich Fragen stellen lassen.
Bild: Fernando Vergara/AP/KEYSTONE

Der Sportrechtehändler war auf Geheiss von US-Behörden im Mai 2015 in Zürich verhaftet worden und steht wie sein Sohn Mariano in seiner Heimat Argentinien unter Hausarrest. Bisher hatte Infantino stets bestritten, mit Jinkins oder dessen Firma «Full Play» Geschäfte gemacht zu haben.

Der Schweizer hat demnach 2006 in seiner Funktion als Chef der Rechtsabteilung der UEFA neben zwei weiteren Funktionären den Verkauf von TV-Rechten der UEFA-Vermarkter-Firma «Team» an «Cross Trading» abgesegnet, die wiederum Jinkins «Full Play» gehört. Es ging um die Übertragungsrechte der Champions League in Ecuador, für die 111'000 Dollar fällig wurden.

US-Behörden ermitteln gegen die Argentinier Mariano und Hugo Jinkins.
US-Behörden ermitteln gegen die Argentinier Mariano und Hugo Jinkins.
Bild: AP/INTERPOL

Cross Trading verkaufte die Rechte kurz danach an «Teleamazonas» – für 311'170 Dollar. Auch wenn die Marge von 200'000 Dollar relativ klein erscheint, ist die Gewinnspanne von 180 Prozent dennoch verdächtig. In den Folgejahren sollen sich sich ähnliche Deals zwischen «Cross Trading» und «Teleamazonas» wiederholt haben, weiss der Tages-Anzeiger.

Panama Papers
AbonnierenAbonnieren

Bleibt die Frage, warum Gianni Infantino geleugnet hat, mit Jinkins Geschäfte gemacht zu haben. Die FIFA erklärt, ihr Präsident habe sich dabei auf Informationen der UEFA berufen. Der Schweizer habe damals diverse Verträge unterzeichnet und könne nicht alle Einzelheiten im Kopf haben.

Als jene Verträge im Zeitraum zwischen 2003 und 2006 abgeschlossen wurden, habe ausserdem niemand wissen können, dass «Cross Trading» Jahre später in einen Schmiergeldskandal verwickelt sein würde. Infantino selbst äusserte sich bis dato nicht zu den neuen Enthüllungen.

>>> Zur den ausführlichen Infantino-Recherchen der «Süddeutschen Zeitung» geht es hier

Infantino kickt mit Figo, Deco und Co.

1 / 15
Infantino kickt mit Figo, Deco und Co.
Gianni Infantino geht es locker an – in seinen ersten richtigen Arbeitstag am FIFA-Hauptsitz auf dem Zürichberg startet der neue FIFA-Präsident mit einem Plauschmätschli gegen ehemalige Fussball-Grössen.
quelle: steffen schmidt/freshfocus / steffen schmidt/freshfocus
Auf Facebook teilenAuf X teilen

(phi)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
carlen
05.04.2016 23:54registriert April 2016
http://panamapapers.sueddeutsche.de/articles/5703d45aa1bb8d3c3495b6c6/
Schaut euch den Online-Artikel bei der Sueddeutsche an....einfach unglaublich. Dieser Infantino ist noch viel schlimmer als der Sepp!!!
251
Melden
Zum Kommentar
7
Nobelpreisträger Daniel Kahneman im Alter von 90 Jahren gestorben
Der US-israelische Psychologe Daniel Kahneman, der für seine Untersuchungen zum Umgang der Menschen mit Geld mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

Das teilte die US-Elite-Universität Princeton am Mittwoch mit. Kahneman lehrte bis zu seinem Tod in Princeton im US-Bundesstaat New Jersey.

Zur Story