Eine Demo von Rassisten ist völlig eskaliert. Ein Auto ist am Samstag bei einer Demonstration von Rechtsextremisten in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast. Ein Mensch starb, 17 Personen sind verletzt worden.
Videoaufnahmen dokumentieren die schrecklichen Szenen. Der Fahrer raste mit voller Wucht in die Menge und flüchtete darauf. Die Polizei konnte ihn später verhaften. Beim Opfer handelt es sich offenbar um eine junge Frau.
Video of car hitting anti-racist protestors. Let there be no confusion: this was deliberate terrorism. My prayers with victims. Stay home. pic.twitter.com/MUOZs71Pf4
— Brennan Gilmore (@brennanmgilmore) August 12, 2017
Condolences to the family of the young woman killed today, and best regards to all of those injured, in Charlottesville, Virginia. So sad!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 12, 2017
Zuvor hatten sich in Charlottesville Anhänger des Ku Klux Klans und anderer rechtsextremer Gruppen gewalttätige Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten geliefert.
Beide Seiten gingen mit Schlagstöcken, Flaschen und Wurfgeschossen aufeinander los. Die Polizei sprach von mindestens zwei Verletzten und verhängte ein Versammlungsverbot. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand aus.
Zu den Krawallen kam es vor Beginn eines Marsches unter dem Motto «Vereint die Rechte». Dabei standen Hunderte Rechtsextreme in paramilitärischen Uniformen ebenso vielen Anhängern antifaschistischer Gruppen gegenüber. Unter Buhrufen schwenkten die rechten Teilnehmer die Flagge der sklavenhaltenden Südstaaten aus dem Bürgerkrieg.
Was Beobachter irritierte: Mitglieder rechtsextremer Milizen marschierten mit Sturmgewehren und anderen Schusswaffen auf. Offenbar legal, wegen der laschen Waffengesetze.
Unidentified militia has arrived at #EmancipationPark ahead of the #Charlottesville rally with guns in tow. pic.twitter.com/zCLCBU78PF
— Craig Stanley (@_CraigStanley) 12. August 2017
Militia with semi-auto rifles surround the park (alongside cops) where the Unite the Right rally was initially scheduled #charlottesville pic.twitter.com/59FL4PfdRK
— Andy Campbell (@AndyBCampbell) 12. August 2017
Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander und nahm gewalttätige Teilnehmer fest. Zudem räumte sie einen Park und untersagte die geplante Kundgebung. Zuvor hatten sich hunderte Rechtsextreme mit Fackeln auf dem Universitätscampus von Charlottesville versammelt.
Zu der Demonstration aufgerufen hatte neben dem Ku Klux Klan auch die sogenannte Alt-Right-Bewegung, die neonazistisches Gedankengut vertritt und US-Präsident Donald Trump unterstützt.
Der Protest richtete sich gegen die Stadtverwaltung von Charlottesville. Sie will ein Denkmal des Bürgerkriegs-Generals Robert Lee entfernen lassen. Lee führte Mitte des 19. Jahrhunderts die Südstaaten-Truppen.
We ALL must be united & condemn all that hate stands for. There is no place for this kind of violence in America. Lets come together as one!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 12, 2017
Präsident Donald Trump verurteilte die «ungeheuerliche Gewalt, von vielen Seiten». Es gebe in Amerika «keinen Platz» für Gewaltausbrüche wie den in Charlottesville, sagte er bei einem Auftritt in Bedminster (New Jersey), wo er derzeit einen Arbeitsurlaub verbringt.Er rief seine Landsleute dazu auf, zusammenzustehen und einander - ungeachtet aller Differenzen - «zu lieben». Trump versprach eine «rasche Wiederherstellung von Recht und Ordnung» - «kein Bürger sollte sich Sorgen um seine Sicherheit machen müssen», fügte er hinz
(sda/afp)