Polizisten in Montenegro führen einen mutmasslichen Putschisten ab.Bild: BORIS PEJOVIC/EPA/KEYSTONE
07.11.2016, 04:2407.11.2016, 06:14
Russische Nationalisten sollen gemeinsam mit Serben einen ernsthaften Versuch unternommen haben, in Montenegro einen gewaltsamen Umsturz herbeizuführen. Der seit 25 Jahren alles beherrschende Regierungschef Milo Djukanovic hätte dabei ermordet werden sollen.
Seit 25 Jahren an der Macht: Premier Djukanovic.Bild: Darko Vojinovic/AP/KEYSTONE
Das berichtete der montenegrinische Hauptstaatsanwalt Milivoje Katnic am Sonntag vor der Presse in Podgorica. Die «kriminelle Gruppe» habe am Abend der letzten Parlamentswahl am 16. Oktober das Parlament besetzen wollen.
Die Behörden hatten in der Nacht zuvor 20 Serben unter dem Vorwurf des Terrorismus verhaftet. Auch im Nachbarland Serbien waren Personen festgenommen worden. Belgrad hatte darüber hinaus mehrere russische Staatsbürger nach Medienangaben des Landes verwiesen.
Elf mutmassliche Terroristen festgenommen
In Albanien und im Kosovo sind am Wochenende elf mutmassliche islamistische Terroristen festgenommen worden. Die Verdächtigen sollen Anschläge geplant oder an der Rekrutierung von Kämpfern für die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») mitgewirkt haben. In Albanien wurden nach Angaben der Polizei am Samstag vier Verdächtige festgenommen. Ihnen werde unter anderem Terrorfinanzierung und die Rekrutierung von «IS»-Kämpfern vorgeworfen. Den im Kosovo festgenommenen sieben Verdächtigen wiederum werden nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft vom Sonntag «Terrorismus und Bedrohung der Staatssicherheit» vorgeworfen. Medienberichten zufolge sollen sie Anschläge geplant haben. Albanien und Kosovo haben proportional zur Bevölkerungszahl gesehen besonders viele Staatsbürger, die für den «IS» in Syrien oder im Irak kämpfen. (sda/afp)
Die Gruppe habe etwa 50 automatische Gewehre und ebensoviele Pistolen bereitgehalten, erklärte der Staatsanwalt zu den Putschvorbereitungen. Auch wenn russische Drahtzieher beteiligt gewesen seien, habe die russische Regierung damit nichts zu tun. (kad/sda/dpa)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Frankreichs Anti-Terrorstaatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen 16-Jährigen eingeleitet. Dieser hatte in sozialen Medien die Herstellung eines Sprengstoffgürtels angekündigt, um damit als Märtyrer zu sterben.
Gegen den am Vortag in den französischen Alpen festgenommenen Jugendlichen seien am Donnerstag Ermittlungen wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung eingeleitet worden, bestätigte die Anti-Terrorbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Die von der Generaldirektion für innere Sicherheit geführten Ermittlungen müssten klären, ob der Plan für einen Terrorakt tatsächlich besteht und ob eine Umsetzung gegebenenfalls bereits in Angriff genommen wurde.