Der russische Regierungschef Wladimir Putin hat am Montagabend in Ankara den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu Gesprächen getroffen. Im Anschluss äusserten sich die beiden zum Jerusalem-Streit und Syrien.
Erdogan erneuerte seine Kritik an Israel, das die Krise nutze um die Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt durch die USA als Gelegenheit, um den Druck auf die Palästinenser zu erhöhen. Niemand könne diese «Morde» ignorieren, sagte er mit Blick auf das Vorgehen Israels. Am Sonntag hatte Erdogan das Land als «Terrorstaat» bezeichnet.
Putin sagte zu der Jerusalem-Krise, die Entscheidung der USA durchkreuze den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern.
Putin gab zudem bekannt, dass Russland im Syrien-Krieg einen angekündigten «Kongress der Völker Syriens» Anfang kommenden Jahres organisieren werde. «Es ist geplant, dass die Teilnehmer (der Konferenz) für Syrien wichtige Fragen behandeln wie die Grundlagen des künftigen Staatsgefüges, eine Verfassung und Wahlen unter der Uno-Aufsicht», sagte Putin der Agentur Interfax zufolge.
Ein genaues Datum nannte Putin zunächst nicht. Über die Details solle in der nächsten Runde der Syrien-Gespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana am 21. und 22. Dezember beraten werden. Vertreter der Opposition hatten das neue, von Moskau vorgeschlagene Format kritisiert. Russland, der Iran und die Türkei vermitteln in Astana Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung und Vertretern der Opposition.
Putin hatte am Montag überraschend die russische Luftwaffenbasis Hamaimim in der syrischen Provinz Latakia besucht. Anschliessend reiste er nach Kairo, bevor er zum Abschluss seiner Reise in Ankara auf Erdogan traf. (sda/dpa)