International
Russland

Russische Wahlkommission berichtet von Cyberattacken

Russian servicemen vote in the Russian presidential election in St. Petersburg, Russia, Sunday, March 18, 2018. Russians are voting in a presidential election in which Vladimir Putin is seeking a four ...
Am Tag der russischen Präsidentenwahl berichtet die russische Wahlkommission von Cyberattacken.Bild: AP/AP

Russische Wahlkommission berichtet von Cyberattacken

18.03.2018, 10:3418.03.2018, 10:33
Mehr «International»

Das Computernetzwerk der russischen Wahlkommission hat am Tag der Präsidentenwahl bereits Cyberattacken aus 15 Ländern abwehren müssen. Das sagte die Vorsitzende der Wahlleitung, Ella Pamfilowa, am Sonntagmittag in Moskau.

Die Server seien mit Massenanfragen (DDoS) überschwemmt worden, um sie zum Absturz zu bringen. «Die Ausgangspunkte der Angriffe lagen in 15 Ländern», sagte sie der Agentur Tass zufolge. Nicht nur die Website der Wahlkommission, auch russische Medien seien betroffen gewesen.

Zuvor meldeten die Wahlbehörden durchweg eine höhere Beteiligung als vor sechs Jahren. Auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka teilte die regionale Wahlkommission mit, in den ersten sieben Stunden hätten 54.1 Prozent der Wähler teilgenommen. Bei der letzten Präsidentenwahl 2012 seien es bis dahin 46.1 Prozent gewesen. Aus dem sibirischen Gebiet Irkutsk wurde ein um sechs Prozentpunkte höheres Wählerinteresse gemeldet.

Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 8.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) im bevölkerungsreichen westlichen Teil des Landes. In der Nacht zuvor hatten bereits die Wähler im Fernen Osten und in Sibirien abgestimmt.

Putin klarer Favorit

Staatschef Wladimir Putin steuert bei der Abstimmung weitere sechs Jahre im Amt an. Die sieben anderen Kandidaten gelten gegen die geballte Macht des Kremls als chancenlos.

Angesichts der erwarteten Stimmenmehrheit für Putin sehen Experten die Wahlbeteiligung als wichtigen Hinweis auf die Stimmung im Land. An der Wahl 2012 hatten nach offiziellen Angaben 65.3 Prozent der Wähler teilgenommen. Putin siegte mit 64.4 Prozent.

Putin gab am Sonntag in Moskau seine Stimme ab. «Ich bin überzeugt von der Richtigkeit des Programms, dass ich dem Land vorschlage», sagte er der Agentur Interfax zufolge. Er stelle keine Ansprüche daran, wie hoch sein Sieg ausfalle, sagte Putin. Er werde mit jeder Prozentzahl an Stimmen zufrieden sein, «die es erlaubt, die Aufgaben des Präsidenten zu erfüllen».

Wahlbeobachter an Arbeit gehindert

Russische Wahlbeobachter, die von Gegenkandidaten oder Oppositionsgruppen entsandt wurden, klagten vielerorts darüber, sie würden nicht in die Wahllokale gelassen.

Die Wahl findet am vierten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 statt. Überschattet wird sie durch den Konflikt mit dem Westen nach dem Giftanschlag auf einen Ex-Agenten in Grossbritannien.

Wahlberechtigt in Russland sind etwa 109 Millionen Menschen. Erste Ergebnisse werden nach Schliessung der Wahllokale in der Ostsee-Exklave Kaliningrad am Sonntag um 19.00 Uhr MEZ erwartet. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
rodolofo
18.03.2018 11:20registriert Februar 2016
Cyberattacken?
Da stecken bestimmt die Russen dahinter!
343
Melden
Zum Kommentar
8
Ukrainischer Kommandeur wettert über Panne an der Front
Ein verpatzter Wechsel an einem Frontabschnitt hat einen Armee-Kommandeur aufgebracht. Seine Brigade sollte eigentlich eine Pause bekommen.

Ein taktischer Fehler oder schlechte Kommunikation? Ukrainische Brigaden sollen am vergangenen Wochenende eine Lücke im Frontverlauf im Osten des Landes gelassen haben, die wohl selbst russische Aufklärer überrascht hat. Derzeit wird um das Dorf Otscheretyne nördlich der Stadt Awdijiwka in der Region Donezk gekämpft. Dort verläuft auch eine für den Materialtransport taktisch wichtige Eisenbahnlinie.

Zur Story